Zur Ankündigung des Energiekonzerns E.ON, sich von
seinen konventionellen Geschäftsfeldern Atom- und Kohlekraft trennen zu wollen,
erklären Oliver Krischer,
stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und Sylvia Kotting-Uhl, Sprecherin für Atompolitik:
Dass
E.ON die Zeitenwende hin zu den Erneuerbaren Energien begriffen hat, ist
begrüßenswert. Damit geht ein Energie-Dinosaurier erstmals den Schritt in die
Welt der dezentralen Stromerzeugung des 21. Jahrhunderts. Doch fraglich ist,
wer überhaupt noch Anteile an der Börse von alten Atom- und Kohlekraftwerken
kaufen will. Wer kauft schon etwas, wo das Verfallsdatum schon feststeht?
Wichtig
ist vor allem, dass die Umstrukturierung von EON nicht zulasten der
Steuerzahler geht. Jahrzehntelang haben EON & Co. Milliardengewinne mit der
Atomkraft gemacht. Die Bundesregierung muss verhindern, dass milliardenschwere
Atomaltlasten mittel- bis langfristig auf die Steuerzahler abwälzt werden, wenn
sich Konzerne wie EON aufspalten.
Es
ist an der Zeit, dass die Rückstellungen der AKW-Betreiber in einem Fonds unter
öffentlich-rechtliche Kontrolle gebracht werden. Die dauerhafte
Finanzierungsverantwortung bleibt bei den Betreibern. Wer sich mit der
Produktion von Atommüll jahrzehntelang eine goldene Nase verdient hat, darf die
Kosten für die Müllabfuhr nicht auf andere abwälzen.
Die
Rückstellungen der deutschen Energiekonzerne für AKW-Rückbau und
Atommüllentsorgung betragen aktuell zusammen rund 36 Milliarden Euro, 15
Milliarden liegen bei E.ON. Die in den nächsten Jahrzehnten anfallenden Kosten
werden wohl deutlich darüber liegen. Das lehrt die Erfahrung.
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