1. Dezember 2014

E.ON-Umstrukturierung: Atomrückstellungen absichern



Zur Ankündigung des Energiekonzerns E.ON, sich von seinen konventionellen Geschäftsfeldern Atom- und Kohlekraft trennen zu wollen, erklären Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und Sylvia Kotting-Uhl, Sprecherin für Atompolitik:

Dass E.ON die Zeitenwende hin zu den Erneuerbaren Energien begriffen hat, ist begrüßenswert. Damit geht ein Energie-Dinosaurier erstmals den Schritt in die Welt der dezentralen Stromerzeugung des 21. Jahrhunderts. Doch fraglich ist, wer überhaupt noch Anteile an der Börse von alten Atom- und Kohlekraftwerken kaufen will. Wer kauft schon etwas, wo das Verfallsdatum schon feststeht?

Wichtig ist vor allem, dass die Umstrukturierung von EON nicht zulasten der Steuerzahler geht. Jahrzehntelang haben EON & Co. Milliardengewinne mit der Atomkraft gemacht. Die Bundesregierung muss verhindern, dass milliardenschwere Atomaltlasten mittel- bis langfristig auf die Steuerzahler abwälzt werden, wenn sich Konzerne wie EON aufspalten.

Es ist an der Zeit, dass die Rückstellungen der AKW-Betreiber in einem Fonds unter öffentlich-rechtliche Kontrolle gebracht werden. Die dauerhafte Finanzierungsverantwortung bleibt bei den Betreibern. Wer sich mit der Produktion von Atommüll jahrzehntelang eine goldene Nase verdient hat, darf die Kosten für die Müllabfuhr nicht auf andere abwälzen.

Die Rückstellungen der deutschen Energiekonzerne für AKW-Rückbau und Atommüllentsorgung betragen aktuell zusammen rund 36 Milliarden Euro, 15 Milliarden liegen bei E.ON. Die in den nächsten Jahrzehnten anfallenden Kosten werden wohl deutlich darüber liegen. Das lehrt die Erfahrung.

Bündnis 90/Die Grünen Bundestag

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