WideBlick - Potential-Entwicklungs-Magazin für junges Denken: Themen, die diskussionswürdig sind. Musik, die hörenswert ist. Filme, die sehenswert sind. Fakten, die wissenswert sind. (Musik, Aphorismen, Politik, Umwelt, Filme, Kunst, Pädagogik, Termine). Thematisch gibt es fast keine Begrenzungen. (Kein Mainstream!)
11. März 2014
IPPNW: FUKUSHIMA-NEWSLETTER VOM 11.03.2014
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FUKUSHIMA-NEWSLETTER VOM 11.03.2014
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
heute vor drei Jahren kam es im Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi zur
zweiten Atomkatastrophe der Geschichte, die auf der Internationalen
Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) mit der höchsten Stufe 7
bewertet wird. Im Vorfeld dieses Jahrestages trafen sich ExpertInnen für
die Gefahren ionisierender Strahlung auf Einladung der IPPNW und der
Evangelischen Kirche Hessen und Nassau im Taunus. In landschaftlich
schöner Umgebung im Martin-Niemöller-Haus in Arnoldshain teilten sie
ihre Erfahrungen, kamen miteinander ins Gespräch und hatten Gelegenheit,
sich zu vernetzen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden ergänzt
durch emotional sehr berührende Schilderungen der Situation in Japan. Die
Dokumentation der Tagung finden Sie unter www.tschernobylkongress.de
(Link: http://www.tschernobylkongress.de/ )
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Wilmen
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DEN OPFERN DER ATOMAREN KATASTROPHEN EINE STIMME GEBEN
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Drei Jahre nach der atomaren Katastrophe von Fukushima und 28 nach Jahre
nach dem Super-GAU von Tschernobyl müssen die Menschen in den betroffenen
Regionen nach wie vor mit den Folgen der radioaktiven Verstrahlung leben.
Auf einer internationalen Tagung haben sich auf Einladung des Zentrums
Ökumene der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau und der
Ärzteorganisation IPPNW etwa 100 ÄrztInnen, WissenschaftlerInnen und
JournalistInnen aus Japan, Belarus, Deutschland, den USA, Frankreich, der
Schweiz und Großbritannien über die Folgen der atomaren Katastrophen
für Mensch und Umwelt ausgetauscht. mehr (Link:
http://www.ippnw.de/startseite/artikel/5e0cea7bfa/internationale-tagung-zu-den-folgen.html
)
Dokumentation der Tagung (Link:
http://www.tschernobylkongress.de/dokumentation-arnoldshain.html
)Presseecho (Link:
http://www.tschernobylkongress.de/dokumentation-arnoldshain/presseecho.html
)Ärzte werfen Japan Vertuschung vor, DW, 11.3.2014 (Link:
http://dw.de/p/1BJUY )Wie Dekontamination nicht funktioniert, FR,
11.3.2014 (Link:
http://www.fr-online.de/japans-katastrophe/fukushima-wie-dekontamination-nicht-funktioniert,8118568,26519816.html
)Fotos (Link: http://www.flickr.com/photos/ippnw )
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/Dr_Kaoru_Konta_100px.jpg
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SYSTEMATISCHE VERHARMLOSUNG DER FOLGEN
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Auch drei Jahre nach der Atomkatastrophe halten Verschweigen und Vertuschen
der offiziellen japanischen Stellen an. Die Vertuschung beginnt bereits
mit den amtlichen Messstationen. „Über 80 Prozent der offiziellen
Messstationen zeigen zu geringe Ortsdosis-Werte an“, berichtet der
Umweltjournalist Alexander Neureuter von seinen Recherchen vor Ort. Auch
die gesundheitlichen Folgen werden systematisch verharmlost. Ärzte sind
angewiesen komplette Schilddrüsenuntersuchungen in nur drei Minuten
durchzuführen und die Befunde nicht im Detail zu erläutern. Im Februar
sind die aktuellen Daten der Schilddrüsenuntersuchungen in Japan
veröffentlicht worden: Bei 47 % der Patienten wurden Knoten und -zysten
gefunden. Bei 33 Kindern wurde Schilddrüsenkrebs festgestellt, bei 41
besteht ein Verdacht. Das bedeutet eine Prävalenz (Anzahl der zum
Untersuchungszeitpunkt Kranken) von 13,0 pro 100.000 Einwohnern. Die
normale Inzidenz (Anzahl der neu Erkrankten) bei Kindern liegt in Japan
bei nur 0,35 pro 100.000 Einwohner.
Vollständige Pressemitteilung
(Link:
http://www.ippnw.de/startseite/artikel/440830c468/systematische-verharmlosung-der-fol.html
)Pressemitteilung auf Japanisch (Link:
http://www.fukushima-disaster.de/information-in-japanese.html ) Buch
"Fukushima 360° von Alexander Neureuter bestellen (Link:
http://shop.ippnw.de/no_cache/produkte/produktdetails/CH/a78abe33eb/produkt/282/kategorie/2.html
)
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/Fukushima-University_100px.jpg
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JAPAN WILL SPERRZONE UM FUKUSHIMA TEILWEISE AUFHEBEN
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Ab dem 1. April 2014 dürfen erste Anwohner aus der direkten Nachbarschaft
des AKW Fukushima Dai-ichi offiziell wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Den Bewohnern steht eine Rückkehr frei, aber viele trauen der Freigabe
nicht, da sie eine Gefährdung ihrer Gesundheit durch die verbleibende
Radioaktivität befürchten. Die Freigabe betrifft 300 Menschen aus der
Stadt Tamura, etwa 20 km westlich des Atomkraftwerks. Bis 2016 sollen von
den ursprünglich 100.000 Evakuierten, 30.000 in ihre Häuser
zurückkehren dürfen. Nach amtlichen japanischen Vorgaben gilt ein Gebiet
bei maximal 20 Millisievert pro Jahr als bewohnbar. Langfristig soll die
Strahlenbelastung um Fukushima auf ein Millisievert pro Jahr reduziert
werden. IPPNW-Ärzte und Wissenschaftler warnen jedoch vor
Gesundheitsschäden: Schon Strahlendosen in der Größenordnung von 1
Millisievert (mSv) erhöhen nachweislich das Erkrankungsrisiko. Es gibt
keinen Schwellenwert, unterhalb dessen Strahlung unwirksam wäre.
"Japan will Sperrzone um Fukushima teilweise aufheben" auf ZEIT online
(Link:
http://www.zeit.de/wissen/2014-02/fukushima-japan-sperrzone-aufhebung
)Informationen zu den Gefahren ionisierender Strahlung (Link:
http://www.ippnw.de/strahlung )
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/Sperrzone.jpg
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DANKE AN ALLE UNTERSTÜTZER! FUKUSHIMA-TSCHERNOBYL-ANZEIGE
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Starke Kräfte setzen alles daran, den Erfolg der Energiewende zu stören.
Trotz der in den Weg gelegten Hindernisse ist sie aber ein Selbstläufer
geworden, weil die Menschen in unserem Land es so wollen. Das zeigt auch
die ungeteilt große Unterstützung der Tschernobyl-Fukushima-Anzeige der
IPPNW, die heute in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. 2.420
Menschen haben sie dieses Jahr mit ihrem Namen und ihrer Spende
ermöglicht. Sie haben damit ein starkes Zeichen gesetzt für die
schnellstmögliche Abschaltung aller neun noch in Betrieb befindlichen
deutschen Reaktoren und für den Umstieg auf 100 % Erneuerbare Energie.
Wir danken allen Unterstützern, dass sie die Anzeige ermöglicht haben
und dazu beitragen, die Erinnerung an die fortbestehenden Atomkatastrophen
von Tschernobyl und Fukushima wachzuhalten.
PDF der Anzeige herunterladen (Link:
http://www.ippnw.de/aktiv-werden/kampagnen/tschernobylanzeige.html )
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/tschernobyl-fukushima-anzeige_14.jpg
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NEUAUFLAGE: FUKUSHIMA AKTUELL
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Was ist am 11. März 2011 in Japan passiert und was sind die Folgen? In
dieser aktualisierten Ausgabe des IPPNW-aktuell erklärt Dr. Alex Rosen
den Unfallhergang der atomaren Katastrophe von Fukushima, die
Kontaminierung von Luft, Boden und Wasser und die gesundheitlichen
Schäden durch ionisierende Strahlung. In einem Exkurs geht der IPPNW-Arzt
auf die Vertuschung und Verharmlosung der Atomkatastrophe durch den
Wissenschaftlichen Aussschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der
Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) ein. IPPNW-aktuell Februar
2014, 4 Seiten A4.
Online lesen (Link:
http://issuu.com/ippnw/docs/fukushima_katastrophe_ippnwaktuell2 )Im
IPPNW-Shop bestellen (Link:
http://shop.ippnw.de/no_cache/produkte/produktdetails/CH/fc0d2a7c8a/produkt/251/kategorie/0.html
)
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/Fukushima_IPPNWaktuell2014_cover.jpg
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