„Der
Bericht des Wehrbeauftragten liefert erneut anschauliche Beispiele für
verrohte Umgangsformen und Rassismus. Er illustriert das Versagen der
Bundesregierung beim Kampf gegen den Rechtsextremismus in der
Bundeswehr, versäumt es aber, die Bagatellisierung des Problems durch
die Bundesregierung zu kritisieren“, erklärt Christine Buchholz,
Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Verteidigungsausschuss, anlässlich
der Veröffentlichung des Jahresberichts 2019 des Wehrbeauftragten.
Buchholz weiter:
„Die Zahl der rechtsextremen
Verdachtsfälle bei der Bundeswehr hat sich binnen eines Jahres nahezu
verdreifacht. Es ist ermutigend, dass viele Soldatinnen und Soldaten es
nicht mehr hinnehmen, wenn Vorgesetzte oder Kameraden den Hitlergruß
zeigen oder rassistische Sprüche klopfen. Umso wichtiger ist es, dass
die Politik der Bagatellisierung des Problems durch die Bundesregierung
ein Ende hat.
Denn das explosionsartige Ansteigen der
Verdachtsfälle lässt sich nicht nur auf eine gestiegene Sensibilität
zurückführen. Es drückt in dramatischer Weise das Anwachsen der Gefahr
von rechts aus. Doch nicht nur die Bundesregierung, auch der
Wehrbeauftragte tut immer noch so, als ob es sich um eine Ansammlung von
Einzelfällen handelt. Diese Taktik des Beschönigens und Verschleierns
erleichtert es Nazis, innerhalb der Bundeswehr Netzwerke aufzubauen.
Das
Problem lässt sich nicht durch die Erhöhung der Planstellen für den MAD
beseitigen. Denn der MAD ist selbst Teil des Problems. Und auch mehr
Veranstaltungen zur historischen und politischen Bildung allein werden
das Problem beim KSK nicht lösen. Die Geheimniskrämerei um diese
faktisch straffrei agierende Kommandotruppe hat das Eindringen
rechtsextremer Kräfte begünstigt.
DIE LINKE kritisiert, dass im
Wehrbeauftragtenbericht 2019 abermals die Sorge um das schleppende
Beschaffungswesen und eine Orientierung auf mehr Auslandseinsätze der
Bundeswehr im Zentrum stehen. Mehr Auslandseinsätze führen zu einer
weiteren Überdehnung der Bundeswehr, zu mehr Belastungen für Soldatinnen
und Soldaten.
An der Personaldebatte um den Wehrbeauftragten
beteiligt sich DIE LINKE nicht, vielmehr fordern wir die Bundesregierung
auf, nicht immer neue Bundeswehreinsätze zu beschließen und den
Rüstungshaushalt nicht weiter zu erhöhen. Stattdessen muss sie sich
endlich konsequent dem Kampf gegen rechts in und außerhalb der
Bundeswehr widmen “
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