„Die
Anhebung der Mindestlöhne ist unbedingt zu begrüßen. Unausweichlich
sind jedoch weitere spürbare Schritte innerhalb der nächsten zwei bis
drei Jahre“, kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik
der Fraktion DIE LINKE, die Einigung der Pflegekommission. Zimmermann
weiter:
„In der Altenpflege werden 500 bis 600 Euro
weniger bezahlt als in der Krankenpflege – sowohl bei Hilfs- als auch
bei Fachkräften. Bereits jetzt wandert Personal aus der Alten- in die
Krankenpflege ab. Ab 2023 werden die ersten jungen Fachkräfte, die
generalistisch ausgebildet wurden, eine Beschäftigung suchen. Ist die
Gehaltsdifferenz zwischen Alten- und Krankenpflege bis dahin nicht
geschlossen, wird der Personalmangel in der Altenpflege noch einmal
deutlich verschärft.
Zudem muss zusätzliches Personal gewonnen
werden. Die AOK hat den zusätzlichen Bedarf bis zum Jahr 2030 auf 130
000 Personen beziffert. Das sind 13 000 Kräfte jedes Jahr, jedoch nur
auf Basis der jetzigen unzureichenden personellen Ausstattung. Um die
damit verbundene unzulängliche Versorgung und die Arbeitsüberlastung zu
beseitigen, soll es ab Mitte 2020 im gesetzlichen Auftrag eine
Personalbemessung auf wissenschaftlicher Grundlage geben. Die 13 000
zusätzlichen Kräfte jedes Jahr werden dann nach oben korrigiert werden
müssen. Ohne deutliche Gehaltszuwächse wird aber kein zusätzliches
Personal zu gewinnen sein.“
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