Zu den von UNICEF veröffentlichten Todeszahlen im Mittelmeer und dem EU-Gipfel in Malta erklärt die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt:
"Die
Zahlen sollten uns innehalten lassen. Mindestens 1354 Tote innerhalb
von drei Monaten, unter ihnen schätzungsweise 190 Kinder. Menschen, die
auf der Suche nach Zuflucht, ihr Leben verloren haben. Das macht uns
traurig und fassungslos. Die Zahlen offenbaren in ihrer nüchternen
Brutalität das Versagen der EU-Staats- und Regierungschefs.
Wir
brauchen einen Neustart der europäischen Flüchtlingspolitik. Ein
Flüchtlingsdeal mit Libyen kann angesichts der dramatischen, unsicheren
Situation in dem Land keine Lösung sein. Ich erwarte, dass die
Bundeskanzlerin in Malta eine neue Initiative startet. Wir brauchen eine
gemeinsame europäische Lösung. Dazu gehört eine zivile Seenotrettung
genauso wie das klare Bekenntnis aller EU-Mitgliedsstaaten, Flüchtlinge
aufzunehmen. Die Staats- und Regierungschefs müssen endlich den Weg für
eine sinnvolle und gerechte Verteilung der Flüchtlinge freimachen.
Wenn
es dabei bleibt, dass nicht alle EU-Staaten mitmachen wollen, müssen
wir einen anderen Weg wählen – übers Geld. Unser Vorschlag: Die Länder,
die sich raushalten wollen, sollen für ihre Untätigkeit bezahlen,
während Länder oder Regionen, die sich beteiligen, aus diesen Mitteln
dann finanzielle Unterstützung für die Aufnahme von Flüchtlingen
erhalten."
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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