„Wenn der Chef der
Abschottungsagentur Frontex sich hinstellt und zivile Retter dafür
kritisiert, dass sie in der Nähe der libyschen Küste Menschen retten,
ist das mehr als bitter. Angesichts der wachsenden Zahl von
Flüchtlingen, die durch engagierte Freiwillige gerettet wurden, sollte
Frontex-Chef Fabrice Leggeri besser schweigen. Denn Rettung steht schon
lange nicht mehr oben auf der Agenda der Frontex-Operationen, es geht um
Abschottung um jeden Preis“, kritisiert die innenpolitische Sprecherin
der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Aussagen des FRONTEX-Direktors
Leggeri. Ulla Jelpke weiter:
„Nachdem die EU-Grenzagentur von Seenotrettung auf
Schleuserbekämpfung umschwenkte, starben bereits am 14. April 2015 bei
einem Bootsunglück bis zu 800 geflüchtete Männer, Frauen und Kinder.
Auch vor diesem Hintergrund begannen Freiwillige, sich um die Rettung
von Flüchtlingen zu kümmern. Die Zahl der Toten im Mittelmeer war
dennoch 2016 so hoch wie nie zuvor. Offensichtlich ist Frontex nicht in
der Lage oder bereit, sich ausreichend für die Rettung von Flüchtlingen
zu engagieren. Wenn Leggeri vor diesem Hintergrund gegen zivile Retter
austeilt, ist das einfach widerwärtig und macht eine Gleichgültigkeit
dem Leben Geflüchteter gegenüber deutlich. Denn Leggeri weiß genau, dass
die 40 Prozent der Rettungen, die auf das Konto ziviler
Seenotrettungs-NGOs gehen, sicher nicht alle von Frontex gerettet worden
wären. Statt Abschottung muss endlich sichere Wege für Flüchtlinge nach
Europa geben.“
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