„In nur einer Woche sind fünf
Geflüchtete in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln ums Leben
gekommen. Dies ist die direkte Folge des schändlichen Flüchtlingsdeals
mit der Türkei. Aufgrund von Kälte, mangelnder medizinischer Versorgung
und katastrophalen Zuständen in den Lagern selbst sind diese
Geflüchteten gestorben. In diesen menschenunwürdigen Verhältnissen
sitzen sie als Folge des Abkommens der EU mit der Türkei auf den Inseln
fest“, erklärt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende und
entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des
Todes von fünf Geflüchteten in griechischen Lagern. Hänsel weiter:
„Wegen des sogenannten Flüchtlingsdeals müssen Menschen immer
gefährlichere Fluchtrouten in Kauf nehmen. Im Jahr 2016 kamen mindestens
7495 Geflüchtete im Mittelmeer ums Leben. Dies sind fast genau doppelt
so viele Tote wie im Jahr 2015 vor dem Türkei-Abkommen. Die
Abschottungspolitik Europas und der Bundesregierung haben zu diesen
Toten im Mittelmeer geführt.
Die von der EU verhängte Austeritätspolitik gegenüber Griechenland
und Italien trägt zusätzlich zur schlechten Versorgungslage in den
Flüchtlingslagern bei. Ich fordere die Bundesregierung auf, statt neue
tödliche Flüchtlingsdeals mit Libyen und anderen afrikanischen Staaten
zu vereinbaren, sich auf dem EU-Gipfel in Malta für ein Ende des
Flüchtlingsabkommen mit der Türkei einzusetzen. Wer nicht den Tod von
Tausenden auf dem Gewissen haben will, muss endlich sichere Einreisewege
ermöglichen und vor allem die Fluchtursachen angehen. Dazu gehört auch
eine entwicklungsfreundliche Handelspolitik statt EU-Freihandelsregime
mit dem Süden.“
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