IPPNW unterstützt landesweite Mahnwachen gegen Abschiebung in
Mecklenburg-Vorpommern
Die Friedensorganisation IPPNW unterstützt die landesweiten Mahnwachen
gegen Abschiebungen nach Afghanistan am 14. Januar 2017 in
Mecklenburg-Vorpommern. Einen Monat nach dem ersten Abschiebeflug nach
Kabul fordern AktivistInnen in mindestens 13 Städten einen Abschiebestopp
nach Afghanistan. Allein in Mecklenburg-Vorpommern sind 70 AfghanInnen von
der Abschiebung bedroht. Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Thüringen
und Niedersachsen haben sich gegen die Abschiebungen gestellt.
Laut dem heute Nacht veröffentlichten UN-Bericht kommen zu den 1, 2
Millionen Binnenflüchtlingen 620.000 aus Pakistan ausgewiesene
Flüchtlinge hinzu. Der Bericht zu den „Humanitären Bedürfnissen
2017» des Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten
(OCHA) dokumentiert 9,3 Millionen Afghanen in Not – ein Anstieg von 13
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ärzteorganisation IPPNW unterstützt
die Opfer von Krieg und Gewalt. Deutschland trägt für die Afghanen und
Afghaninnen, die bei uns Schutz gesucht haben, eine besondere
Verantwortung. Die Bundesregierung beteiligte sich 2001 an der
US-geführten Militärintervention, die laut dem IPPNW-Report „Body
Count“ allein in den ersten 10 Jahren zu mehr als 220.000 Todesopfern
führte. In vielen Teilen des Landes herrscht nach wie vor Krieg. Und
selbst in den Regionen, die mit Hilfe von ausländischem Militär als
kontrolliert erscheinen mögen, leidet die Zivilbevölkerung unter
Gewaltakten und Terroranschlägen, die laut UN allein im letzten Jahr mehr
als 8.000 Tote gefordert haben.
„Afghanistan ist kein sicheres Herkunftsland, insbesondere nicht für
Geflüchtete. Und deshalb darf auch unsere Regierung Schutzsuchende
dorthin nicht mit Gewalt zurückbringen. Das ist Unrecht“, heißt es in
einer Grußbotschaft des IPPNW-Arbeitskreises Flucht und Asyl. Die
Abschiebung nach Afghanistan sei Gewalt, für traumatisierte Menschen
bedeute sie eine lebensbedrohliche Gesundheitsgefährdung. Zwangsweise
Rückkehr, ob “freiwillig“, erzwungen oder bei Nacht und Nebel mit
polizeilicher Gewalt durchgeführt, berge die große Gefahr, dass alte
traumatische Erinnerungen wieder neu aufbrechen und neue Traumata
verursacht würden. Dies gelte es unter allen Umständen präventiv zu
verhindern.
Der IPPNW-Arbeitskreis Flucht und Asyl hat eine Erklärung verfasst, die
bereits über 3.600 Personen unterschrieben haben. Sie kann unter
www.change.org/nodeportation (Link:
https://www.change.org/p/bundeskanzlerin-angela-merkel-keine-abschiebungen-nach-afghanistan
) unterschrieben werden.
Die Grußbotschaft des AK Flucht und Asyl finden Sie unter
www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Soziale_Verantwortung/IPPNW_Grussbotschaft_Mahnwachen_MeckPomm.pdf
(Link:
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Soziale_Verantwortung/IPPNW_Grussbotschaft_Mahnwachen_MeckPomm.pdf
)
Den IPPNW-Report „Body-Count“ ist nachzulesen unter
www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/BodyCount_internationale_Auflage_deutsch_2015.pdf
(Link:
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/BodyCount_internationale_Auflage_deutsch_2015.pdf
)
Den OCHA-Bericht zu den «Humanitären Bedürfnissen 2017» in Afghanistan
finden Sie unter
http://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/afg_2017_hno_english.pdf
(Link:
http://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/afg_2017_hno_english.pdf
)
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10. Januar 2017
Keine Abschiebung nach Afghanistan - Zahl der Pakistan-Vertriebenen in Afghanistan steigt laut UN-Bericht
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