10. Januar 2017

Kartell der Ernährungskonzerne zerschlagen

„Die Kartelle der Agrar- und Ernährungskonzerne bedrohen die Existenz vieler kleiner Bauern, entmündigen Verbraucher und die regionale Vielfalt des Lebensmittelhandwerks wird zerstört. Zudem hat diese Marktmacht Folgen für die Ernährung der gesamten Bevölkerung: Lebensmittelsicherheit, Qualität  und Auswahl nehmen ab, grüne Gentechnik und unfaire Erzeugerpreise werden rücksichtslos durchgedrückt“, erklärt Karin Binder, ernährungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heutigen Vorstellung des „Konzernatlas 2017“ über die Agrar- und Ernährungsindustrie. Binder weiter:

„In Deutschland setzt eine mächtige, international agierende Ernährungsindustrie gegenüber den Lieferanten niedrigste Preise und schlechte Einkaufsbedingungen durch. Das zeigt sich bei Erzeugnissen wie Milch, Fleisch, Bananen und Ananas. Drastische Preisnachlässe gegenüber den vier großen Supermarktketten in Deutschland werden in der Erzeugungskette zurückgereicht und treffen die schwächsten Glieder der Kette – die kleinen Betriebe und die Beschäftigten. Sie sind den marktbeherrschenden Konzernen ausgeliefert. Solche Bedingungen dürfen wir nicht dulden.


DIE LINKE fordert, diese Ernährungskartelle zu zerschlagen. Die Befugnisse des Bundeskartellamts müssen ausgebaut werden, um bereits die Entstehung solcher marktmächtigen Strukturen zu verhindern. Der Schutz der Verbraucher und die Existenzsicherung der Erzeuger müssen Vorrang haben. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt ist gefordert, die Vielfalt der regionalen Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln gezielt zu stärken. Ein notwendiger Schritt dazu wäre ein gesetzlich geschützter Regional-Begriff. Zudem müssen die großen Lebensmittelkonzerne maßgeblich an den Kosten für die amtliche Lebensmittelüberwachung beteiligt werden.“

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