Ich fordere einen dauerhaften
Ermittlungsdruck auf rechte Strukturen, eine höhere Sensibilität der
Behörden und einen wirkungsvollen Schutz der Betroffenen, nachdem am
heutigen Morgen 200 Beamtinnen und Beamte Durchsuchungen gegen sieben
Beschuldigte in sechs Bundesländern durchführten“, so Martina Renner,
Sprecherin für antifaschistische Politik der Fraktion DIE LINKE. Renner
weiter:
„Die Durchsuchungen machen deutlich, wie verbreitet und divers auch
rechtsextreme Ideologie ist. Es waren noch nie ausschließlich die
Kameradschaften und die neonazistischen Parteien, von denen Gefahr
ausging. Reichsbürger, religiös Völkische oder rechte Esoteriker
gehörten stets zum Spektrum der extremen Rechten in Deutschland. Dass
von ihnen Gefahr ausgeht, belegte zuletzt der Tod des Polizeibeamten,
der im vergangenen Jahr von einem Reichsbürger in Georgensgmünd
erschossen wurde.
Um dieser Gefahr zu begegnen reichen einzelne Maßnahmen wie die heutige nicht aus.
Angesichts einer explosionsartigen Zunahme rechter Gewalt ist ein
steter Druck der Ermittlungsbehörden nötig. Die niedrige
Aufklärungsquote bei rassistischen Brandstiftungen und auch die
verhältnismäßig geringe Anzahl entsprechender Verfahren der
Generalbundesanwaltschaft unterstreichen diese Notwendigkeit.
Eine behördliche Sensibilisierung ist wichtig, weil noch immer viele
Angriffe und Bedrohungen nicht als rechts motiviert erkannt und
kategorisiert werden. Das erschwert effektives Behördenhandeln und
spricht Opfern rechter Gewalt ihre Wahrnehmung ab.
Diese Betroffenen müssen endlich angemessen geschützt werden. Dazu
gehören die konsequente Verfolgung rechter Straftaten genauso wie
Schutzkonzepte für Unterkünfte von Geflüchteten oder bedrohte
Einrichtungen von Juden und Muslimen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen