„Schön, dass Vizekanzler Gabriel die
Pläne von Bundesinnenminister de Maizière für praxisuntauglich hält,
leider ist das vor dem Hintergrund der SPD-Zustimmung zu Maut und
Herdprämie wertlos. Schöner wäre es, wenn er der innenpolitischen
Aufrüstung eine klare Absage erteilen würde. Freiheit verteidigt man
nicht, indem man sie einschränkt, und Sicherheit gewinnt man nicht mit
Privatisierungsprogrammen oder mit der Stärkung eines
Geheimdienstapparates, der sich demokratischer Kontrolle verweigert. Was
Bundesinnenminister de Maizière zur Sicherheitsarchitektur erklärt, ist
bestenfalls eine Sicherheitskulisse, vor der er ein Schauspiel für
AfD-Publikum aufführt“, erklärt Jan Korte, stellvertretender
Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. Korte weiter:
„Erst vor kurzem ist belegt worden, dass im Bundesamt für
Verfassungsschutz bewusst Akten mit NSU-Bezug vernichtet wurden, was
andere wiederum versucht haben, zu vertuschen. Beim Inlandsgeheimdienst
ist gar nichts unter Kontrolle, die Verantwortung dafür trägt der
Bundesinnenminister. Und auch erst vor einigen Wochen hat die Koalition
mit der Novelle des Luftsicherheitsgesetzes den Grundstein für eine
Ausweitung der Privatisierung bei der Luftsicherheit gelegt. Wer
einerseits seine Sicherheitsbehörden nicht im Griff hat und andererseits
an der Sicherheit sensibler Einrichtungen wie Flughäfen spart, der kann
nicht von Sicherheitsarchitektur reden, sondern muss sich erstmal um
das Fundament kümmern.
Es ist grundfalsch an Strukturen zu rühren, die als Konsequenzen aus
dem Nationalsozialismus gezogen wurden, um die Sicherheit unserer
Demokratie zu gewährleisten. Stattdessen brauchen wir eine Evaluierung
der bisherigen Anti-Terror-Maßnahmen und einen ressortübergreifenden
Ansatz, um dem Terror den Boden zu entziehen, auf dem er wächst.“
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