Deutsche Umwelthilfe und Petenten kritisieren unnötige Verpackungen und ressourcenintensive Produkte
bei Europas größter Drogeriemarktkette – DUH fordert konkrete Ziele und Maßnahmen zum Ressourcenschutz
Berlin, 7.11.2016:
Mehr als 83.000 Menschen haben die am 6. September 2016 gestartete
Petition der Berlinerin Katharina Lehmann und der Deutschen Umwelthilfe
(DUH) unterzeichnet. Sie sprechen sich darin gegen überflüssige
Verpackungen und ressourcenintensive Produkte bei dm
aus. Am 21. Oktober hat die DUH dem dm-Geschäftsführer Erich Harsch die
Unterschriften in Karlsruhe übergeben. Bei dem anschließenden Gespräch
forderte die DUH dm dazu auf, noch stärker als bisher ökologische
Verantwortung beim Produktangebot zu übernehmen.
Zwar setzt das Unternehmen bereits einzelne Maßnahmen zum
Ressourcenschutz um, doch müssen Einwegflaschen, unnötige
Umverpackungen, nicht recyclingfähige Verbundstoffe oder der Einsatz
besonders unökologischer Materialien grundsätzlich der Vergangenheit
angehören.
Die
Aussage von dm, dass das Unternehmen bereits alles unternimmt, um
Verpackungen so gut wie möglich
zu vermeiden, reicht aus Sicht der DUH nicht aus. Für die DUH ist es
erforderlich, dass dm eine umfassende Gesamtstrategie erarbeitet, deren
Erfolg anhand konkreter Zahlen gemessen werden kann. Zudem sollten die
Ziele zum Ressourcenschutz sowie die Ergebnisse
der Maßnahmen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
„Die
hohe Zustimmung und Unterstützung von mehr als 83.000 Menschen macht
deutlich, dass die Kunden
sich umweltfreundlichere Produkte von dm wünschen. dm hat als
Marktführer eine besondere Verantwortung beim Ressourcenschutz und muss
nun liefern. Wir werden die Entwicklung der Aktivitäten zum
Ressourcenschutz genauestens überprüfen und Verbesserungen unentwegt
einfordern“, sagt
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Mit
mehr als 17 Millionen Tonnen pro Jahr fällt in Deutschland mehr
Verpackungsabfall an als in jedem
anderen Land Europas. Neben Supermärkten sind vor allem Drogerien
mitverantwortlich für diese Abfallflut. Drogerien verfolgen aber bislang
keine klaren Strategien und Ziele, um den Ressourcenverbrauch ihrer
Verpackungen und Produkte zu senken.
Konkret
fordert die DUH von dm, besonders ressourcenintensive Produkte und
Verpackungen durch effizientere
Alternativen zu ersetzen. Gerade bei den Eigenmarken besteht großer
Handlungsspielraum. Bei Getränken sollte das Unternehmen seine
Einwegpolitik beenden und auf Mehrwegflaschen setzen. Auf unnötige
Papierschachteln, wie zum Beispiel bei Zahnpasta, sollte dm
ebenso konsequent verzichten, wie auf nicht komprimierte Deodorants und
unkonzentrierte Waschmittel. Es sollten zudem überwiegend
Nachfüllverpackungen und solche aus Recyclingmaterialien angeboten
werden. Eine Studie des Wuppertal Instituts belegt, dass durch
den Umstieg auf ressourceneffiziente Verpackungen und Produkte bereits
heute problemlos 20 Prozent der eingesetzten Ressourcen eingespart
werden können.
Katharina Lehmann,
die die Petition mit der DUH gestartet hat, sagt: „Ich freue mich
sehr über die große Zustimmung der Verbraucher, dass dm noch
ökologischer werden soll, aber auch über die Gesprächsbereitschaft des
dm-Geschäftsführers Erich Harsch. Er hat zugesichert, Hinweise
zur Verbesserung des Ressourcenschutzes bei Produkten und Verpackungen
fundiert zu prüfen. Die zahlreichen von der DUH und mir übermittelten
Verbesserungsvorschläge werden wir weiterverfolgen und dran bleiben.
Über die Ergebnisse werden wir die Öffentlichkeit
informieren.“
Informationen und Hintergründe:
Die Petition:
www.change.org/dm
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