Zu Plänen der EU-Kommission, für eine Glyphosat-Laufzeitverlängerung von bis zu 18 Monaten, erklärt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:
15 Jahre, 9 Jahre, 7 Jahre, jetzt
eineinhalb Jahre: Die EU-Kommission steckt in der Klemme und will sich
in die nächste Runde retten mit einer Laufzeitverlängerung für Glyphosat
statt einer Neuzulassung. Das bedeutet zunächst ein Weiter-So, ohne
jede Einschränkung. Es würde kein Liter Glyphosat weniger verspritzt
werden als bisher. Die SPD darf nicht auf dieses vergiftete Angebot
hereinfallen.
EU-Gesundheitskommissar
Andriukaitis hat heute in Brüssel zwar auch erstmals
Anwendungsbeschränkungen ins Spiel gebracht – aber viel zu wenige und
viel zu unverbindlich. Eine bloße „Minimierung“ des Einsatzes in Parks,
Gärten und vor der Ernte als reine „Empfehlung“ an die Mitgliedsstaaten
ist mehr als schwammig. Wir brauchen in jedem Fall mindestens
weitreichende Teilverbote, solange die Risiken nicht abschließend
geklärt sind. Nicht mal das Privatanwenderverbot scheint mehr Thema zu
sein.
Eine Übergangslösung müsste aber
mindestens massive Anwendungsbeschränkungen beinhalten, die eine
deutliche Reduktion der Glyphosatmenge bewirken – wie etwa vom
EU-Parlament gefordert. Nach Andriukaitis‘ Plan soll am kommenden Montag
aber nur über die Verlängerung der aktuellen Zulassung abgestimmt
werden, aber nicht über mögliche Einschränkungen. Auf keinen Fall darf
die EU-Kommission die Verantwortung für den Umgang mit Glyphosat an die
Mitgliedsstaaten abschieben, wie Andriukaitis es heute vorgeschlagen
hat.
Barbara Hendricks und Sigmar
Gabriel haben große Hoffnungen geweckt mit ihrer klaren Haltung zu
Glyphosat. Sie dürfen die Menschen jetzt nicht enttäuschen. Aktuell kann
es nur heißen: Nein zu Glyphosat. Und zwar für die gesamte
Bundesregierung.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen