7. April 2016

Presse-Statement: Umweltinstitut München zum Lesesaal-Angebot der Hersteller + Zulassungsverfahren von Glyphosat


München (ots) - Im Zuge der aktuellen Auseinandersetzung um die Wiederzulassung des Pestizids Glyphosat hat EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis die Hersteller aufgefordert, bisher nicht öffentlich zugängliche Krebsstudien transparent zu machen.

Nun wurde die Antwort der Antragsteller, die in der "Glyphosate Task Force" zusammengeschlossen sind, öffentlich: Diese bieten an, die Informationen ausschließlich in überwachten Lesesälen mit strikten Zugangsregeln zur Verfügung zu stellen.

Sophia Guttenberger, Biologin am Umweltinstitut München kommentiert den Vorschlag der Unternehmen wie folgt:

"Der Vorschlag der Industrie die Studien nur in Lesesälen bereitzustellen ist absolut inakzeptabel. Das erinnert fatal an die Pseudo-Transparenz bei den Verhandlungen um das Freihandelsabkommen TTIP. Was uns außerdem stutzig macht: Die Antwort der Hersteller erfolgte noch am selben Tag. So schnell können sich die mehr als 20 Unternehmen in der Glyphosate Task Force kaum abgestimmt haben. Das legt den Verdacht nahe, dass Kommission und Industrie gemeinsame Sache machen, um der Öffentlichkeit vorzutäuschen, ihre Bedenken wären damit ausgeräumt."

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