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3. Mai 2015
VIER PFOTEN sucht Lösung für „Tiger-Tempel“ in Thailand
Tiere die meiste Zeit angekettet oder in Käfigen
Hamburg, 29. April 2015 – Der sogenannte Tiger-Tempel hat bei Tierschützern in aller Welt traurige Berühmtheit erlangt: Die buddhistischen Mönche halten rund 147 Tiger, Besucher können sich für teures Geld mit den Tieren fotografieren lassen, diese streicheln und sogar an der Leine herumführen. Aufgrund steigender Kritik und der Aussage des leitenden Tierarztes vor Ort, dass bereits drei Tiger vermisst würden, kam es vergangenen Freitag zu einer behördlichen Razzia im Tempel. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN ist bereits seit längerem mit dem Komitee des Luangta-Maha-Bua-Tempel in Thailand in Kontakt, um die Situation der dort gehaltenen Großkatzen zu verbessern.
Dr. Amir Khalil, Tierarzt von VIER PFOTEN:
„Wir versuchen, das Tempel-Management davon zu überzeugen, dass die Tiger vor Ort nicht artgemäß gehalten werden. Die Tiere sind durch die vielen Besucher ständigem Stress ausgesetzt, erhalten die falsche Nahrung und verbringen die meiste Zeit in engen Betonkäfigen oder angekettet im Tempel. Noch dazu gibt es kein kontrolliertes Zuchtprogramm, viele Tiere weisen Merkmale der Inzucht auf. Es handelt sich hier definitiv nicht um ein Artenschutzprogramm, sondern um eine Touristenattraktion auf Kosten der Tiere!“
Laut Aussagen der thailändischen Naturschutzbehörde DNP (Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation) könnten die Mönche nun gezwungen sein, die Tiger abzugeben. Bei der Kontrolle wurden 147 Tiger gezählt. Die Tiere wurden von Hand aufgezogen und können daher nie wieder ausgewildert werden. Für VIER PFOTEN steht fest: Der Tempel bietet keine Möglichkeiten, die Tiger artgemäß unterzubringen. Derzeit gibt es aber keine Einrichtung in Thailand, die so viele Tiger unterbringen könnte.
Dr. Khalil:
„Wir möchten uns aktiv an einer nachhaltige Lösung beteiligen, das heißt ein lebenslanges sicheres Zuhause für die Tiger. VIER PFOTEN hat die nötige Expertise im Bereich Großkatzen. Wir zählen nun auf die Mithilfe der Mönche und der Behörden vor Ort. Letztere müssen freilich erst die Rahmenbedingungen für ein neues Tigerschutz-Zentrum in Thailand schaffen. Dieses kann durchaus für Besucher offen stehen, muss jedoch den natürlichen Bedürfnissen dieser stolzen Wildtiere Rechnung tragen.“
VIER PFOTEN betreibt selbst ein Großkatzen-Schutzzentrum für mittlerweile rund hundert Löwen und Tiger in Südafrika.
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