(BUP) Recherchen der Süddeutschen Zeitung (SZ) und des Politikformats
Kontrovers des Bayerischen Rundfunks belegen einmal mehr, wie
tierschutzwidrig Kleingruppenkäfige für Legehennen sind. Der Deutsche
Tierschutzbund fordert ein Ende dieser Haltungsform. Laut SZ führt zudem
der Ursprung des letztjährigen, europaweiten Salmonellen-Skandals zur
Firma von Stefan Pohlmann, der Bayern-Ei, zurück. Bereits sein Vater,
Anton Pohlmann, hat den Ruf des „Tierquälers der Nation“ und wurde mit
einem Tierhaltungsverbot belegt.
„Die Befürworter der
Kleingruppenkäfige haben dieses tierschutzwidrige Haltungssystem immer
damit verteidigt, dass es tierschutzkonform und vor allem hygienisch
sei. Der Fall Pohlmann belegt das genaue Gegenteil. Wir fordern den
heutigen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf, nun
endgültig und kurzfristig das Verbot der Kleingruppenkäfige umzusetzen“,
sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Es war
der heutige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, damals
Bundeslandwirtschaftsminister, der das bereits beschlossene Verbot der
Käfighaltung, mit Unterstützung der damaligen Mehrheit im Bundesrat,
zurückgenommen hat.
Heute tagt der Agrarausschuss des Bundesrats
zu einem Antrag der Länder Rheinland-Pfalz und Niedersachsen zur
tiergerechten Haltung von Legehennen. Der Deutsche Tierschutzbund
appelliert an die Bundesländer, diesem Antrag zuzustimmen. Die
Bundesregierung wäre dann aufgefordert, endlich das Ende der
tierschutzwidrigen Kleingruppenkäfige zu beschließen und damit die
Haltung von Legehennen wieder bundeseinheitlich zu regeln.
„Wie
der Vater so der Sohn, hier scheint kriminelle Energie Familienprinzip
zu sein. Daher steht auch die Forderung im Raum, das bestehende
Tierhaltungsverbot gegen den Patron der Familie, Anton Pohlmann, auch
auf seinen Sohn auszuweiten. Da ist das örtliche Veterinäramt gefordert,
aufzuklären und zu handeln“, so Schröder.
Eier mit der Ziffer
3, wie sie zu Recht auch Eier aus Kleingruppenkäfigen tragen, sind bei
Verbrauchern und im Handel durchgefallen und weitgehend ausgelistet.
Denn auch in der neuen Käfiggeneration, den sogenannten
Kleingruppenkäfigen, können die Tiere zentrale Bedürfnisse und
Verhaltensweisen nicht ausleben. Dazu gehören u. a. Sandbaden,
ungestörtes Ruhen sowie Picken und Scharren in der Einstreu. Eine
verhaltensgerechte Unterbringung der Tiere, wie sie das Tierschutzgesetz
vorschreibt, ist dort nicht möglich. Diese Haltungsform hat tragischen
Folgen für die Tiere, betrifft aber auch die Verbraucher, wie der
Salmonellen-Skandal zeigt.
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