(BUP) Für das Kraftwerk Moorburg wurden jährlich 1,12 Tonnen
Quecksilberemission bei Volllast beider Blöcke genehmigt. Damit
übertrifft Hamburgs neueste Dreckschleuder das Kraftwerk Tiefstack
deutlich: Auch wenn die Emissionen gegenüber den letzten drei Jahren
deutlich gestiegen sind, hat Tiefstack im zurückliegenden Jahr nur 30
Kilogramm Quecksilber ausgestoßen. Das geht aus einer Schriftlichen
Kleinen Anfrage (Drs. 20/13666) der umweltpolitische Sprecherin und
Fraktionsvorsitzenden Dora Heyenn hervor. Heyenn fordert eine deutliche
Verschärfung der Grenzwerte. Das in unmittelbarer Nähe von Hamburg
gelegene Kohlekraftwerk Wedel fügte den Emissionen der beiden
Hamburgischen Kraftwerke laut Vattenfall im Jahr 2012 noch 83 Kilogramm
Quecksilber hinzu.
Dazu erklärt Dora Heyenn: „Dass das
Kohlekraftwerk Moorburg mit jährlich 1,12 Tonnen Quecksilber Hamburgs
Luft verpesten darf ist alarmierend. Kohlekraftwerke sind nicht nur
klimaschädlich, sondern auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Mit
Inbetriebnahme beider Blöcke ist eine erhebliche Zunahme der
Schadstoffbelastungen ab Mitte 2015 zu erwarten. Insbesondere die
BewohnerInnen der Stadtteile Wilhelmsburg und Harburg werden damit
gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Der aktuell geltende
Tagesdurchschnitt von 30 Mikrogramm Quecksilber pro Kubikmeter Abgas ist
viel zu hoch. Würden in Hamburg die amerikanischen Grenzwerte gelten,
dürfte das Kraftwerk Moorburg nicht in Betrieb gehen und das
Heizkraftwerk Tiefstack müsste nachgerüstet oder sogar abgeschaltet
werden.“
Längst ist es technisch möglich, die Umweltbelastungen
erheblich zu reduzieren. Die USA werden ab 2016 die
Quecksilber-Grenzwerte für Kohlekraftwerke auf 1,4 Mikrogramm im
Monatsmittel per Kubikmeter senken, weil Quecksilber nicht nur das
Nervensystem schädigt, sondern auch weitere gesundheitliche Schäden wie
u.a. Herz-Kreislauferkrankungen, Nieren- und Leberschäden sowie Schäden
am Immunsystem verursachen kann. Bei Einführung der EU-Richtlinie für
Industrieemissionen 2012 hat DIE LINKE im Bundestag die hohen Grenzwerte
kritisiert. DIE LINKE fordert eine Absenkung der
Quecksilber-Emissionen im Rahmen einer Ertüchtigung der
Abluftreinigungsverfahren.
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