Berlin, 28.11.14 Der französische Präsident Hollande hat gestern angekündigt,
keine Exportkredite mehr für Kohle-Energieprojekte zu vergeben. Hollande hielt
die Eröffnungsrede zur dritten jährlichen Umweltkonferenz, in der er
unterstrich, dass alle Subventionen für fossile Energien beendet werden sollten.
Die Regierung wolle jedoch zunächst damit beginnen, alle Kohle-bezogenen Exportkredite an
Entwicklungsländer abzuschaffen.
„Mit dieser Ankündigung will Hollande als Gastgeber der
Klimakonferenz in Paris kommendes Jahr ein Zeichen setzen, bevor die
Klimakonferenz in Lima beginnt. Die Ankündigung ist ein guter Schritt, ich
wünschte, die deutsche Regierung würde etwas Ähnliches verlautbaren“, erklärt
Regine Richter, Energieexpertin der Umweltorganisation urgewald. Denn auch in
Deutschland wird über ein Ende der Förderung von Kohle durch Exportkredite und
-garantien diskutiert, allerdings können sich Umweltministerium und Wirtschaftsministerium
bisher nicht einigen. Die Anlagenbauer setzen besonders das
Wirtschaftsministerium unter Druck und warnen vor Arbeitsplatzverlusten.
„Im Wissen wie weit der Klimawandeln bereits fortgeschritten
ist, ist jedoch die weitere staatliche Förderung des weltweiten Kohleausbaus
unverantwortlich“, so Richter. „Sie muss beendet werden. Länder wie die USA,
die Niederlande und nun Frankreich sind schon weiter. Es wird also Zeit, dass
Deutschland endlich nachzieht.“
Frankreichs Exportkreditagentur hat im Kohlesektor zwischen
2011 und 2013 Garantien in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vergeben (1),
Hermesbürgschaften kamen laut Aussage des Wirtschaftsministeriums der gleichen
Zeit auf 1,3 Milliarden Euro (2).
Hintergrund:
(2) http://bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/P-R/Parlamentarische-Anfragen/18-2252,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
(Frage 20)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen