17. November 2017

Taten statt Warten: Energiewende durch Ausstieg aus der Kohle und solare Transformation

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV)

Resolution zu den Koalitionsverhandlungen 2017

Resolution "Taten statt Warten"

Im Bundestagswahlkampf 2017 spielten Energiepolitik und Klimaschutz keine Rolle. In den anstehenden Verhandlungen für eine Regierungsbildung darf dies keine Fortsetzung finden.

Die unterzeichnenden Organisationen bzw. die Unterzeichner*innen fordern von einer zukünftigen Bundesregierung, diesen Zukunfts-Themen höchste Priorität einzuräumen. Auch ist die Bevölkerung regelmäßig und ehrlich zu informieren. Erst dadurch werden die Menschen befähigt, sich politisch und strukturverändernd für eine klimafreundliche Gesellschaft zu engagieren und diese aktiv partizipativ mitzugestalten. Eine transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verbindet Bildung mit praktischem Handeln für Klima- und Mitweltschutz.

Ausstieg aus der Kohle und solare Modernisierung

Energie- und Klimapolitik adressieren und verbinden alle zentralen Zukunftsprobleme unserer Zeit. Die neue Bundesregierung muss Experten-Empfehlungen* folgen und umgehend einen Kohleausstieg mit Höchst-Laufzeiten für jedes einzelne Kohlekraftwerk beschließen sowie die solare Modernisierung bei Strom- und Wärmeerzeugung in Angriff nehmen. Koalitionsverhandlungen, in denen zu dieser Thematik mit ihren gravierenden Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen, keine wirksamen Gegenmaßnahmen beschlossen werden, betrachten wir als einen fundamentalen ökonomischen und ökologischen Rückschritt.

Solaroffensive

Einen zeitlich fixierten und klar definierten Kohleausstieg verstehen wir im Zusammenhang mit dem Atomausstieg als das politische Signal für eine Solaroffensive, welche die solare Transformation der Energieerzeugung insgesamt ernst nimmt. Nach der erfolgreichen Pionier- und Entwicklungsarbeit sind die solaren Technologien längst Stand der Technik und müssen eingesetzt werden. Es bedarf darüber hinaus einer nationalen CO2-Bepreisung sowie eines (technologie-offenen) gestärkten Markteinführungsprogramms insbesondere für die Klasse der saisonalen Speicher.

Eckpunkte für die Koalitionsverhandlungen 2017

Damit die solare Transformation eine Struktur bekommt und das Vertrauen der Bürger*innen erweckt, müssen folgende Ziele Teil einer Koalitionsvereinbarung sein bzw. werden:

  • Ersatzlose Streichung des Ausbaudeckels bei den Erneuerbaren Energien,
  • Umfassendere Anreizprogramme für elektrische und thermische Speicher sowie Power to X,
  • Beendigung der Ausschreibungsverfahren für Photovoltaik und Wind in der Freifläche und auf Dächern,
  • Ersatzloses Streichen der Eigenverbrauchsabgabe auf Strom aus Erneuerbaren Energien,
  • Einführung einer Bepreisung von CO2 und anderen Schadstoffen bei gleichzeitiger Rückführung von Steuern auf Energie, die den Energieverbrauchern auferlegt werden,
  • Beschleunigung des Kohleausstiegs und Ergänzung durch einen Fahrplan für das Ende der Öl- und Gasheizungen,
  • Programm für eine fossilfreie Mobilität inklusive eines Fahrplans für das Ende von Benzin- und Dieselmotoren.
  • Chancen der Energiewende


Die solare Transformation

schont unsere Lebensgrundlagen,
hält Wertschöpfung in der Region
und schafft Lebensqualität,
innovative Arbeitsplätze,
Preisstabilität,
Unabhängigkeit,
Robustheit (Resilienz)
sowie Demokratisierung!


Fußnoten:
[1] http://www.klima-allianz.de/fileadmin/user_upload/Dateien/Daten/Publikationen/Hintergrund/2016_04_Klimaschutzplan2050.pdf

[2] In Deutschland sterben laut dem neuen, am 11.10.2017 veröffentlichten „Air quality report“ der Europäischen Umweltagentur jährlich über 66.080 Menschen an der erhöhten Feinstaubkonzentration (PM 2,5) und 2.220 Menschen aufgrund der Ozonkonzentration vorzeitig.

[3] Im Naturgefahrenreport 2017 (http://www.gdv.de/2017/10/schaeden-durch-starkregen-verzehnfacht/) hat der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) umfangreiche Informationen zu Klimaanpassung und – schutz aus Sicht der Versicherer zusammengestellt. Der GDV bündelt Informationen zum Thema Naturgefahren auf seiner Webseite: http://www.gdv.de/naturgefahren/



Die Unterzeichner

Bündnis Bürgerenergie e.V. 
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie  
Bund der Energieverbraucher
Die Freunde von Prokon e.V. 
Solarverein Goldene Meile 
E-W-Nord
Initiative SolarLokal Kirchorst
fesa e.V.
Sonneninitiative e.V. - Verein zur Förderung privater Sonnenkraftwerke
Mittelhessische Energiegenossenschaft
Agenda21Senden
Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz (BAAK) 
SunOn Sonnenkraftwerke Lüneburg e.V. 
Klimabündnis im Mühlenkreis e.V.
Bürgerwindpark Süderlügum
Get In Touch – Ort des BewusstSeins: Carmen Wendel & Horst Leithoff
Bürgerwindpark Brebek
Bürgerwindpark Grenzstrom Vindtved GmbH & Co. KG
terra-solar e.V.
Solarmobil Heidenheim e.V.
Klimabündnis Hamm e.V. 
VERENA e.V., Verein für erneuerbare Energien Ahlen
AntiAtomBonn
Klima- und Umweltbündnis Stuttgart KUS
UrStromBürgerEnergieGenossenschaft Mainz eG
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Energie Eichenzell eG GenR Fulda 205
Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse
Allianz Bauwerkintegrierte Photovoltaik
Versöhnungsbund, Regionalgruppe Mainz
Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaft, Rheinland-Pfalz e.V. (LaNEG e.V.)
GEDEA-Ingelheim GmbH (Realisierung von Bürgerbeteiligungsprojekten)
Energiegenossenschaft Lauterstrom eG
Energienetz Hamburg e.G.
Langerweher Umwelt- und Naturschutz Aktion e.V. (LUNA)
Nordsolar e.V.
Umweltgewerkschaft
Agenda 21 Schwarzenbruck 
r-eka: Regionale Energie- und KlimaschutzAgentur
Ökologische Plattform bei DER LINKEN
Lokale Agenda 21 Wetter (Ruhr)

(aktuell 41 Organisationen mit ca. 650.000 Unterstützern)

Quelle:
http://sfv.de/artikel/taten_statt_warten_energiewende_durch_ausstieg_aus_der_kohle_und_solare_transfor.htm

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