Umweltschützer fordern konkrete Maßnahmen zum Schutz des Klimas
Berlin, 2. 11. 2017 – Für die Einhaltung
der deutschen Klimaschutzziele und den dafür nötigen Ausstieg aus der
Kohle protestieren Greenpeace-Aktivisten heute vor den
Sondierungsgesprächen zu einer möglichen Jamaika-Koalition. Die
Umweltschützer haben vier mit Kohle gefüllte Loren neben den
Verhandlungsort in Berlin gerollt. Vor der Deutschen Parlamentarischen
Gesellschaft fordern sie auf einem Banner von der nächsten
Bundesregierung: „Klimaschutz braucht Kohleausstieg!“ In einer ersten
Runde hatten sich Unterhändler von Union, FDP und Grünen nicht einigen
können, wie Deutschland sein akut gefährdetes Klimaschutzziel für das
Jahr 2020 erreichen soll. Das kontroverse Thema wird heute erneut
verhandelt. „Wer Klimaschutz verspricht und sich dann gegen den
Kohleausstieg wehrt, ist ein Heuchler. Das klappt so wenig wie duschen,
ohne nass zu werden“, sagt Tobias Münchmeyer, Klimaexperte von
Greenpeace.
Alle Jamaika-Parteien bekennen sich zum
Klimaschutz, doch nur die Grünen haben bislang einen Plan vorgelegt, wie
die deutschen Ziele erreicht werden können. Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) hat versprochen, Deutschland werde seinen CO2-Ausstoß bis
2020 wie zugesagt um 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Wie das erreicht
werden soll, bleibt die Kanzlerin bisher schuldig. Nach bisherigen
Prognosen wird das Ziel um etwa ein Viertel verfehlt. Auch die FDP hat
bislang keinen Vorschlag gemacht, wie Deutschland seinen CO2-Ausstoß
schnell genug senken kann, um die eigenen Ziele zu erreichen. „Diese
Runde kann sich nicht in Klimaschutzprosa flüchten“, so Münchmeyer.
„Eine Jamaika-Koalition darf es nur mit konkreten Beschlüssen zum
Ausstieg aus der Kohle geben.“
Deutschland droht Blamage bei Weltklimakonferenz
Als Gastgeber der kommende Woche
beginnenden Weltklimakonferenz droht Deutschland sich internationale zu
blamieren. Ab Montag verhandeln in Bonn knapp 200 Staaten darüber, wie
die Welt die immer deutlicher zu spürenden Folgen des Klimawandels
begrenzen kann. Statt den CO2-Ausstoß wie vor zwei Jahren in Paris
beschlossen zu senken, droht Deutschland 2017 im zweiten Jahr in Folge
wieder mehr Treibhausgase auszustoßen. Der Grund: Während Deutschland
den Anteil der Erneuerbaren Energien rasch ausbaut, laufen schmutzige
Kohlekraftwerk nahezu unter Volllast weiter und exportieren jährlich
neue Rekordmengen Strom ins Ausland.
Ein von Greenpeace erstellter Report
belegt, dass Deutschland in den vergangenen zwölf Jahren beim
Klimaschutz kaum von der Stelle gekommen ist. Die Klimabilanz von Angela
Merkel zeigt die gebrochenen Versprechen und Nähe der Kanzlerin zur
Industrie (http://gpurl.de/VFDHZ).

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