Junge Umweltschützer von Greenpeace fordern in Bonn mehr Klimaschutz
Bonn,
6. 11. 2017 – Für mehr Gerechtigkeit beim Klimaschutz demonstrieren
rund 400 Kinder und Jugendliche heute in Bonn. Am Eröffnungstag der
Weltklimakonferenz fordern sie die verhandelnden Staaten auf, den
Ausstoß von Treibhausgasen schnell zu senken. Nur so können Länder wie
die Philippinen oder pazifische Inselstaaten vor den immer deutlicher
werdenden Folgen des Klimawandels geschützt werden. Zum Abschluss der
Demo stellen sich die Kinder in Form eines Herzens um eine zehn Meter
große Abbildung der Erde. „Die Folgen des Klimawandels bedrohen jene am
meisten, die am wenigsten dafür können“ sagt die 19-jährige Henrike
Haggeney. „Hier in Bonn müssen Schritte gegen diese Ungerechtigkeit
getan werden. Reiche Industriestaaten wie Deutschland stehen dabei
besonders in der Verantwortung.“
Nach
der Demonstration überreicht eine Delegation jugendlicher Klimaschützer
den Vorsitzenden der Klimakonferenz, Fidschis Premierminister Frank
Bainimarama und UN-Klimachefin Patricia Espinosa, ihr eigenes
Klimaabkommen. Darin berichten Kinder und Jugendliche, was sie selbst
zum Schutz des Klimas unternehmen. Zudem haben sie rund 1000 Botschaften
an die Politiker auf Stoff-Wimpeln gesammelt. Die Botschaften sind in
einen vier Meter großen Patchwork-Regenbogen eingearbeitet: Ein
weltumspannendes Symbol der Hoffnung der Kinder, dass die Erde gerettet
und ihre Zukunft gesichert wird. „Der Schutz des Planeten ist für Kinder
enorm wichtig“, sagt Pädagogin und Projektleiterin Lydia Seiler. „Viele
engagieren sich im Klimaschutz und sind bereit, dafür ihr Verhalten zu
ändern. Die nötigen großen Veränderungen wie der Ausstieg aus Kohle und
Öl oder die Verkehrswende muss aber die Politik tun.“
Klimaschutz braucht Kohleausstieg
Vor
zwei Jahren haben gut 190 Staaten in Paris beschlossen, den Ausstoß an
Treibhausgasen so zu drosseln, dass der globale Temperaturanstieg
deutlich unter 2 Grad, möglichst sogar bei 1,5 Grad stabilisiert wird.
Dazu muss die Energieversorgung schnell ohne fossile Energien wie Kohle,
Öl und Gas auskommen. Während Länder wie Großbritannien, Kanada oder
Italien inzwischen den Ausstieg aus der besonders klimaschädlichen Kohle
beschlossen haben, verbrennt ausgerechnet das Energiewendeland
Deutschland weiterhin mehr Braunkohle als jedes andere Land. Auch
deshalb stagnieren die deutschen CO2-Emissionen seit Jahren. „Ohne den
Ausstieg aus der Kohle kommt Deutschland beim Klimaschutz nicht voran“,
so Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters. „Nur wenn die nächste
Bundesregierung bis spätestens 2030 den letzten Kohlemeiler vom Netz
nimmt, leistet Deutschland einen fairen Beitrag zum Klimaschutz.“

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