- Niederbarnimer Eisenbahn, Alstom Transport Deutschland, ENERTRAG und BEG
wollen Pilotprojekt für emissionsfreien Schienenverkehr starten
Eberswalde (iwr-pressedienst) - Mit regional erzeugtem Wasserstoff aus
uckermärkischer Windenergie könnten zukünftig Eisenbahnen in Brandenburg
betrieben werden – so die Vision der Projektpartner, die von der Barnimer
Energiegesellschaft mbH (BEG) koordiniert werden. Die bei Berlinern und
Brandenburgern gleichsam beliebte „Heidekrautbahn“ RB27 befährt Strecken
in den Landkreisen Barnim und Oberhavel, direkt vor der Berliner Stadtgrenze.
Zukünftig könnten dort anstelle von dieselgetriebenen Fahrzeugen vier
neuartige „Coradia iLint“Personenverkehrszüge der Firma Alstom, betrieben
durch die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), verkehren.
Die Züge, ausgestattet mit einem Brennstoffzellenantrieb, wären in der Lage,
einen komplett emissionsfreien Personenverkehr sicherzustellen. Der Treibstoff
für die neuen Züge würde durch eine Erweiterung des weltweit bekannten
Hybridkraftwerks von ENERTRAG bereitgestellt werden. Es handelt sich dabei um
grünen Wasserstoff aus uckermärkischer Windenergie. Die Vision eines
komplett CO2-freien Schienenverkehrs rückt damit in greifbare Nähe.
Das Gesamtinvestitionsvolumen dieser innovativen Projektidee beträgt ca. 35
Mio. EUR. Voraussetzung für die Realisierung ist eine Projektförderung aus
Bundes- und Landesmitteln. Unter anderem strebt das Konsortium eine
Antragstellung im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und
Brennstoffzellentechnologie (NIP) an. Die Umsetzung dieser Fördermaßnahmen
wird durch die NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und
Brennstoffzellentechnologie koordiniert.
Große Unterstützung erhält dieses infrastrukturelle Kooperationsprojekt
durch die Landkreise Uckermark und Barnim. Gleichzeitig würde mit diesem
Projekt die Zielsetzung des Landes Brandenburg hinsichtlich einer
CO2-Emissionsminderung im Mobilitätsbereich unterstützt und ein Beispiel
für andere Landkreise gegeben.
Detlef Bröcker, Geschäftsführer der NEB: „Mit einer auf diese Weise neu
gedachten Eisenbahn im Barnim können wir die Energiewende und auch die
Verkehrswende in Brandenburg aktiv fördern. Ein emissionsfreier Verkehr auf
der Heidekrautbahn passt hervorragend in die bei vielen Berlinern beliebte
Ausflugsregion.“
Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender von ENERTRAG: „Wind-Wasserstoff ist der
Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Zukünftig werden immer mehr
Bereiche unserer Gesellschaft von Erneuerbarer Energie versorgt werden. Der
Mobilitätsbereich ist dabei ein zentraler Sektor – und insbesondere der
Schienenverkehr hat dringlichen Aufholbedarf. Ich bin zuversichtlich, dass
dieses Projekt eine hohe Signalwirkung haben wird, denn nur 50% des
Schienennetzes in Deutschland sind elektrifiziert. Hier ist grüner
Wasserstoff der perfekte Treibstoff.“
Thomas Simon, Geschäftsführer der Barnimer Energiegesellschaft: „Für eine
wirkungsvolle Umsetzung der Null-Emissions-Strategie in unserer Region müssen
wir auch die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen. Mit dem
Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur im Rahmen dieses Projekt wollen wir
einen Grundstein für den Markthochlauf innovativer Fahrzeugantriebe legen.“
Weitergehende Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter:
http://www.neb.de/wasserstoffzug und
https://www.iwrpressedienst.de/bilddatenbank/enertrag/NEB.pdf
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6. Oktober 2017
Wasserstoff im Brandenburger Zugverkehr
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