Hamburg,
25.10.2017 – Die EU-Länder konnten sich bei einer Abstimmung heute in
Brüssel nicht auf eine weitere Zulassung für Glyphosat einigen. Die
Lizenz für das Ackergift läuft Ende 2017 aus. Die EU-Kommission ließ
über eine Verlängerung für zehn Jahre abstimmen, das Parlament hingegen
fordert ein schrittweises Verbot. Glyphosat steht im Verdacht,
krebserregend zu sein und das massive Artensterben auf den Äckern
mitzuverursachen. Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten, da
das SPD-geführte Umwelt- und das CSU-geführte Landwirtschaftsministerium
seit Jahren über ein Verbot streiten. Das Bundesamt für Risikoforschung
(BfR) hat nach Meinung namhafter Plagiatsexperten große Teile seiner
Glyphosat-Bewertung vom Hersteller Monsanto abgeschrieben. Nun wird in
Brüssel weiter verhandelt. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff:
„Heute
sind wir einem Europa ohne Glyphosat einen Schritt näher gekommen. Doch
CDU/CSU treten den Verbraucherschutz zu Gunsten der Interessen von
Chemiegiganten und Agrarindustrie weiterhin mit Füßen. Deutschland hätte
angesichts schwerwiegender Hinweise, dass Glyphosat krebserregend ist
und das drastische Artensterben vorantreibt, für ein Verbot stimmen
müssen. Wir brauchen eine Agrarwende hin zu mehr Verantwortung für den
Schutz der Menschen und der Umwelt. Die künftige Bundesregierung muss
sich dementsprechend für ein nationales wie europäisches Verbot von
Glyphosat stark machen.“

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