„Für das Problem der nachgewiesenen
Abweichungen beim Verbrauch hat der Verkehrsminister eine simple Lösung:
Einfach solange messen, bis es passt. Von daher überrascht es mich
nicht, dass Alexander Dobrindt erst nach 14 Monaten mit einem
Zwischenbericht daherkommt. Wer Messspielräume bis in den Graubereich
ausnutzt und so die CO2-Emissionen wie von Zauberhand um 30 Prozent
senkt, tut den Herstellern einen großen Gefallen. Dem Klima und den
Verbrauchern bringt so ein Vorgehen gar nichts, weil sich am realen
Verbrauch und dem realen Ausstoß von Klimagasen nichts ändert. Der
Verkehrsminister ist der Schutzpatron der Autoindustrie und eine Gefahr
für Klima und Verbraucher“, erklärt Herbert Behrens (DIE LINKE),
Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zum Abgasskandal, zur heutigen
Veröffentlichung der Ergebnisse von Nachmessungen den wegen ihres stark
überhöhten CO2-Ausstoßes auffällig gewordenen Fahrzeugen. Behrens
weiter:
„Dass Dobrindt so vorgehen würde, wie er es jetzt tut, war zu
erwarten. Als Volkswagen vor über einem Jahr überhöhte CO2-Werte
einräumte, legte sein Ministerium dem Konzern ganz offensiv nahe, das
Regelwerk einfach sehr weit zu interpretieren. Wie man sieht, wiederholt
sich auch im Verkehrsbereich die Geschichte als Farce. Daher kann
Dobrindt seine Pläne für ein Messinstitut für Emissionen und Verbrauch
gleich einstampfen. Diesen zahnlosen Tiger könnte ohnehin niemand ernst
nehmen. Anstelle eines lobbyfinanzierten Prüfvereins oder anderer
Placebo-Maßnahmen brauchen wir endlich eine von Industrie und
Verkehrsministerium unabhängige Behörde für die Feldüberwachung.“
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