Umfrage: 86 Prozent der Deutschen erwarten von Herstellern saubere Nachrüstung
Berlin, 31. 7. 2017 –
Für besseren Schutz der Gesundheit vor Dieselabgasen protestieren
Greenpeace-Aktivisten heute vor Tagesanbruch am Verkehrsministerium von
Alexander Dobrindt (CSU). In ein Meter großen Leuchtzeichen projizieren
die Umweltschützer die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Stickoxide
(NOx) seit Bekanntwerden des Abgasskandals an die Fassade. Hohe
Stickoxidwerte verursachen in Deutschland 10.610 vorzeitige Todesfälle
pro Jahr, so die Europäische Umweltagentur (http://bit.ly/2w6IUVO,
S.60). Seit der Abgasskandals am 18. September 2015 öffentlich wurde,
ergeben sich so rechnerisch 19.807 Sterbefälle. Bis heute sind Millionen
Diesel-Pkw auf der Straße, die deutlich mehr Stickoxid ausstoßen als
erlaubt. „Die fortgesetzte Untätigkeit des Verkehrsministers grenzt an
unterlassene Hilfeleistung“, sagt Greenpeace Energieexperte Niklas
Schinerl. „Die Bundesregierung muss die Hersteller zwingen, die Autos
auf eigene Kosten sauber zu bekommen. Die technischen Lösungen dazu sind
da.“
Diesen Mittwoch spricht Dobrindt mit der
Autoindustrie über Wege, wie die Hersteller den zu hohen
Stickoxidausstoß ihrer Diesel-Pkw senken können. Die Hersteller planen
bislang lediglich Software-Updates, die den Schadstoffausstoß nach
Industrie-Angaben um etwa 25 Prozent senken sollen. Interne
VW-Unterlagen aus dem Jahr 2016 über die das ZDF im Juni berichtet hat,
zeigen jedoch: Auch mit neuer Motorsteuerung stoßen Autos im
Straßenbetrieb noch immer das Drei- bis Fünffache des EU-Grenzwerts aus.
„Softwarekosmetik alleine kann die Gesundheit der Menschen nicht
schützen“, so Schinerl. „Die Hersteller müssen auch an die Hardware
ran.“ Laut einer heute veröffentlichten Emnid-Umfrage im Auftrag von
Greenpeace erwarten 86 Prozent der Befragten, dass nachgerüstete Autos
die Grenzwerte auf der Straße einhalten. (Alle Ergebnisse der Umfrage: http://gpurl.de/creQx
Überwiegende Mehrheit: Politik bereitet Autobranche nicht genug auf Wandel vor
Die Automobilbranche steht vor gravierenden Veränderungen. China, der weltgrößte Automarkt, führt ab dem kommenden Jahr eine schrittweise steigende Quote für E-Autos ein. Länder wie Großbritannien, Frankreich und Norwegen wollen Autos mit Verbrennungsmotor mittelfristig gleich ganz verbieten. Gleichzeitig drängen mit Unternehmen wie Tesla kapitalstarke neue Akteure auf den Markt. Zwei Drittel der Befragten glauben laut Emnid-Umfrage, dass die Bundesregierung zu wenig tut, um die Branche auf die anstehenden Veränderungen vorzubereiten. „Während der Umstieg auf emissionsfreie Autos weltweit an Tempo gewinnt, bunkern die deutschen Hersteller sich mit dem schmutzigen Diesel ein“, so Schinerl. „Nur wenn die Bundesregierung dem Verbrennungsmotor das klare Enddatum 2025 setzt, werden Deutschlands Autoingenieure die Zukunft der Branche gestalten, statt weiter ihre Vergangenheit zu manipulieren.“
Überwiegende Mehrheit: Politik bereitet Autobranche nicht genug auf Wandel vor
Die Automobilbranche steht vor gravierenden Veränderungen. China, der weltgrößte Automarkt, führt ab dem kommenden Jahr eine schrittweise steigende Quote für E-Autos ein. Länder wie Großbritannien, Frankreich und Norwegen wollen Autos mit Verbrennungsmotor mittelfristig gleich ganz verbieten. Gleichzeitig drängen mit Unternehmen wie Tesla kapitalstarke neue Akteure auf den Markt. Zwei Drittel der Befragten glauben laut Emnid-Umfrage, dass die Bundesregierung zu wenig tut, um die Branche auf die anstehenden Veränderungen vorzubereiten. „Während der Umstieg auf emissionsfreie Autos weltweit an Tempo gewinnt, bunkern die deutschen Hersteller sich mit dem schmutzigen Diesel ein“, so Schinerl. „Nur wenn die Bundesregierung dem Verbrennungsmotor das klare Enddatum 2025 setzt, werden Deutschlands Autoingenieure die Zukunft der Branche gestalten, statt weiter ihre Vergangenheit zu manipulieren.“
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