„Die G20 reden von Armutsbekämpfung
in Afrika und treiben gleichzeitig die neoliberale Globalisierung voran,
die zur weltweiten sozialen Ungleichheit geführt hat. Deshalb brauchen
wir keine informellen Formate der G20, sondern wirtschaftspolitische
Initiativen der Vereinten Nationen, um gerechte Handelsstrukturen
aufzubauen. Dazu muss die Welthandelsorganisation WTO unter das Dach der
UN gestellt werden, um den nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda
2030 Vorrang vor Profitinteressen zu geben. Ohne weltweite soziale
Umverteilung bleibt die Agenda 2030 ein hohles Versprechen“, erklärt
Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE.
Hänsel weiter:
„Die aktuelle Freihandelspolitik und EU-Freihandelsabkommen mit
Afrika verschärfen die soziale Ungleichheit und fördern Fluchtursachen,
statt sie zu verhindern. Deshalb muss die EU ihre aggressive
Marktöffnungspolitik endlich beenden, statt Entwicklungszusammenarbeit
an Bedingungen wie Migrationsabwehr zu knüpfen, um sich vor den Folgen
ihrer eigenen Politik abzuschotten.
Afrika kostet die Steuerflucht und Vermeidung jährlich mehr als 100
Milliarden Euro, die zum Aufbau von Sozialsystemen und Infrastruktur
fehlen. Eine wirksame Bekämpfung der vorherrschenden Steuerflucht ist
längst überfällig. Seit der Enthüllung der Panama Papers ist so gut wie
nichts passiert, und auch die EU ist nach wie vor ein Paradies für
Steuerflucht. Mit einem verpflichtenden öffentlichen
country-by-country-reporting für multinationale Konzerne wäre es
möglich, die Steuerfluchtpraktiken offenzulegen. Finanzminister Schäuble
macht sich zum Handlanger von Steuerhinterziehern, indem er ein
öffentliches Register gegen Briefkastenfirmen blockiert - trotz Panama.
Armutsbekämpfung und Steuergerechtigkeit sehen anders aus.“
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