Zum
jüngsten Amnesty International-Bericht über Massenhinrichtungen und
Menschenrechtsverbrechen in syrischen Gefängnissen erklären Dr. Franziska Brantner, Vorsitzende des Unterausschusses Zivile Krisenprävention, und Omid Nouripour, Sprecher für Außenpolitik:
Der
Bericht von Amnesty International macht im Hinblick auf kommende
Friedensverhandlungen vor allem eines deutlich: Ohne die Freilassung von
politischen Gefangenen aus Assads Gefängnissen und die konsequente
Verfolgung von Straftaten wird es keine politische Lösung und keinen
gesellschaftlichen Frieden geben. Die Verantwortlichen für willkürliche
Verhaftungen, Folter und Tod müssen zur Rechenschaft gezogen werden,
damit das syrische Volk Vertrauen in einen künftigen Staat und seine
Institutionen haben kann.
Der
Bericht bestätigt schlimmste Befürchtungen über Willkür und
Menschenrechtsverbrechen in den Kerkern von Machthaber Assad. Folter und
Hinrichtungen in syrischen Staatsgefängnissen wie Saydnaya müssen
sofort gestoppt werden.
Deshalb
muss internationalen Beobachtern sofort Zugang zu den Gefängnissen
gewährt und eine unabhängige Untersuchung der Berichte möglichst durch
die Vereinten Nationen eingeleitet werden. Wer sich in Saydnaya oder
anderen Haftanstalten Verbrechen schuldig gemacht hat, muss sich vor dem
Internationalen Strafgerichtshof verantworten. Hier erwarten wir auch
von der Bundesregierung Initiativen. Die Resolution 71/248 der
UN-Generalversammlung bietet ein starkes Instrument, um Verbrechen gegen
die Menschlichkeit in Syrien zu verfolgen; wir müssen es viel
entschiedener und wirksamer nutzen, als dies bisher geschehen ist.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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