Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat den zwingend notwendigen Umweltschutz als ein zentrales Politikfeld bezeichnet, dem im Bundestagswahljahr 2017 ein hoher Stellenwert einzuräumen ist. Der BBU wird sich konsequent dafür einsetzen, dass die zahlreichen wichtigen Umweltthemen im Wahlkampf nicht unter den Tisch fallen. „Es ist wichtig, dass gerade der BBU als Spitzenverband im Umweltbereich Druck auf Politikerinnen und Politiker, aber auch auf die Industrie ausübt, um positive Veränderungen in der Umweltpolitik zu erreichen“, betont Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU.
Rückblick
2016 hat sich der BBU immer wieder mit Nachdruck für den sofortigen internationalen Atomausstieg und für das Verbot von Atomtransporten stark gemacht. Dabei wurden die Proteste gegen drohende Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus oder in die USA ebenso unterstützt wie der Widerstand gegen Nuklearexporte von Lingen nach Belgien oder Frankreich. Und so war der BBU auch Mitorganisator der Anti-Atomkraft-Demonstration in Lingen, an der sich Ende Oktober 700 Menschen beteiligt haben.
Der BBU hat maßgeblich Aktivitäten gegen Fracking unterstützt. Der Verband arbeitet auf Bundesebene intensiv im Initiativen-Netzwerk „Gegen Gasbohren“ mit. Der BBU bedauert, dass das Pro-Fracking-Recht der Bundesregierung nicht verhindert werden konnte. In Kohlekraftwerken sieht der BBU eine weitere Belastung für die Menschen und die Natur.
In zahlreichen Stellungnahmen hat der BBU 2016 Stellung zu wichtigen Gesetzesvorhaben und für den Umwelt- und Gesundheitsschutz genommen, so z. B. zur Novellierung der TA Luft, zum Landesentwicklungsplan NRW oder zur Umsetzung der Seveso-III-Richtlinie im Bergrecht.
Umweltschutz steht beim BBU im engen Kontext mit Themen des Gesundheitsschutzes: Pestizide auf Ackerflächen, Tonerstaub in der Atemluft, Störfälle bei Chemieanlagen. Nachdrücklich hat sich der BBU im Herbst 2016 zu den Gesundheits- und Umweltgefahren beim Störfall der BASF in Ludwigshafen öffentlich geäußert und mehr Einsatz der BASF für die Erneuerung älterer Anlagen eingefordert.
BBU-Themen 2017
Der BBU wird seine engagierte Arbeit im Jahr 2017 unvermindert fortsetzen und wird besonders den Bürgerinitiativen, die im BBU als Mitglied organisiert sind, den Rücken stärken. Konsequent fortsetzen wird der BBU seine Lobby-Arbeit für die Bürgerinitiativen in Beteiligungsgremien und bei Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen.
Als einige wichtige Themen in 2017 benennt der BBU den weiteren Widerstand gegen Atomkraftwerke und Uranfabriken, die Auseinandersetzung mit den strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkonzerne und den Widerstand gegen Fracking-Projekte vor Ort in Tight-Gas-Reservoirs und gegen Versuchsbohrungen in anderen Gesteinsschichten Ebenso wichtig sind für den BBU der Einsatz für regenerative Energien und das Engagement gegen den Klimawandel sowie die Auseinandersetzung um Luftreinhaltung und Anlagensicherheit in konkreten immissionsschutzrechtlichen Verfahren.
Herausragende Themen für den BBU und seine Mitgliedsorganisationen werden 2017 auch der Gewässer- und Artenschutz sowie die Gentechnik sein. Der BBU lehnt die bereits an vielen Nutzpflanzen wie Reis, Mais und Kartoffeln vorgenommenen gentechnischen Veränderungen durch Crispr-Casp9-Verfahren ab. Diese greifen in die Pflanzen-DNA-ein und verändern damit auch die Genome nachfolgender Pflanzengenerationen. Die ökologischen Folgen für die Nahrungskette, Böden, Insekten und Kleinstlebewesen sind nach Einschätzung des BBU nicht absehbar. „Die Anwendung von Crispr-Casp9-Verfahren bei Tieren und Menschen betrachtet der BBU ebenfalls mit großer Sorge“, so BBU-Vorstandsmitglied und Ethik-Beraterin Regina Ludewig.
Ökologische Landwirtschaft und Stromwechsel
Aktuell ruft der BBU zur Teilnahme an der Demonstration für gesundes Essen, bäuerlich-ökologische Landwirtschaft und fairen Handel auf, die am 21. Januar in Berlin stattfinden wird. http://www.wir-haben-es-satt.de/start/home/
Interessierten Personen, die zu einem Stromanbieter wechseln wollen, der ökologisch ausgerichtet und nicht mit der Atomindustrie verflochten ist, kann die Kooperation des BBU mit EWS (Elektrizitätswerke Schönau) genutzt werden. Informationen dazu findet man im Internet unter http://bbu-online.de
Stets willkommen sind im BBU neue Mitglieder (Initiativen, Organisationen und Privatpersonen), die sich gemeinsam engagieren oder einfach mit ihrer Mitgliedschaft das BBU-Engagement unterstützen möchten. „Initiativen, die dem BBU beitreten, können ihre Arbeit völlig eigenständig fortführen. Im Bedarfsfall können sie aber gemeinsam mit dem BBU im Rücken mit Nachdruck ihre Anliegen und Forderungen gegenüber Behörden und politischen Gremien zum Ausdruck bringen“, erläutert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. http://www.bbu-online.de/html/antrag.htm
Engagement unterstützen
Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33.
Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter http://bbu-online.de, telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen