Nach Berichten von Anwohnern soll vor ca. zweieinhalb Monaten direkt nördlich von Pretzier, ca. 20 m hinter dem Bahnübergang direkt neben der Strasse nach Riebau "etwas aus der Erde heraus geblubbert sein". "Danach sind Bagger und LKW gekommen, Spüllanzen kamen zum Einsatz und haben Wasser abgepumpt, Boden wurde abgefahren".
Weitere Nachforschungen der Bürgerinitiative Saubere Umwelt und Energie Altmark ergaben, dass es sich um die Leckage einer Rohgasleitung (zum Transport von Rohgas incl. Lagerstättenwasser) gehandelt hatte. Das altmärkische Roh-Erdgas und Lagerstättenwasser enthält üblicherweise außer Schwermetallen wie Quecksilber, Blei, Lithium, giftigen Kohlenwasserstoffen, wassergefährdenden Stoffe und Luftschadstoffen auch die krebsauslösenden Radionuklide wie Radium 226 (alpha-Strahler), Radon 222 (radioaktives Edelgas) u.a.. Wir gehen davon, dass all diese Stoffe in den Boden, das Grundwasser und in die Luft gelangt sind.
Der Erdgas-Konzern Engie ist gesetzlich verpflichtet, derartige Havarien den Behörden zu melden. Der Altmarkkreis Salzwedel wurde jedoch nicht informiert. Ebenso wenig wurden die Anwohner in Pretzier gewarnt, deren Wohnhäuser bereits in einer Entfernung von ca. 120 Metern stehen.
Seit dem Anwohner und Mitglieder der
Bürgerinitiative die Tätigkeiten von Engie intensiver verfolgen
werden immer mehr Umweltskandale und Schlampereien von
Engie bekannt, radioaktive Abwässer sickern in Brüchau in das
Grundwasser, radioaktiv verstrahlte Rohre lagerten ungesichert
bei Siedentramm sowie zwischen Groß Wieblitz und Tylsen, die
Erdgasfördersonde Salzwedel 112 zwischen Seebenau und
Luckau wurde wieder in Betrieb genommen ohne vorschriftsmäßige
Einzäunung. Zumindest in 12 verfüllten Erdgassonden hat Engie im
Zeitraum 1997 bis 2008 schwermetallhaltige und radioaktive
Abfälle verklappt, teilweise nur in 700 m Tiefe. "Engie stellt
ihre wirtschaftlichen Interessen über Gesundheits- und
Umweltschutz", sagt Wasserwirtschaftsingenieur Bernd Ebeling.
"Dieses Verhalten von Engie ist
verantwortungslos und inaktzeptabel. Die Bürgerinitiative
Saubere Umwelt und Energie Altmark fordert das Landesamt für
Geologie und Bergwesen (LAGB) des Landes-Sachsen-Anhalt auf,
Engie die Betriebserlaubnis für die altmärkischen Erdgasfelder
zu entziehen", fasst BI-Sprecher Dr. Christfried Lenz zusammen.
Wir rufen die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf! Achten Sie auf Aktivitäten des Gasförderunternehmens Engie! Verlangen Sie Auskünfte! Informieren Sie den Landkreis (Tel. 03901/840-0), die Bürgerinitiative (kein-co2-endlager-altmark.lenz@gmx.de) oder die Polizei. - Aufgrund etlicher Erfahrungen muss man davon ausgehen, dass das Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht immer nachkommt.
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