Zum morgigen Weltbauerntag erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Bäuerliche
Landwirtschaft sichert die Ernährung der Zukunft. Sie ist
unternehmerisch unabhängig und produziert wertvolle Lebensmittel mit
Rücksicht auf Tiere und Natur. Bäuerinnen und Bauern, die so
wirtschaften, gehen einen zukunftsweisenden Weg im Umgang mit den
Ressourcen. Das Erreichen der Pariser Klimaziele braucht eine
vielfältige und standortangepasste Landwirtschaft jenseits von
Megaställen und Agrarsteppe.
Die
aktuellen Entwicklungen gehen in eine andere Richtung. Globale
Zusammenschlüsse großindustrieller Agrokonzerne steigern Abhängigkeiten
und öffnen der Patentierung von Leben Tor und Tür. Die Agrarindustrie
verfügt über eine mächtige Lobby, die eng mit den höchsten Ebenen
politischer Entscheidungsträger verwachsen ist. Dies wird bei den
Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen beängstigend deutlich.
Ungelenkte
Globalisierung hinterlässt wenige Gewinner und viele Verlierer – auch
in Deutschland. Seit dem Wegfall der Quote im April 2015 wütet der
Weltmarkt unter den Milchbauern und zerstört betriebliche Existenzen,
die Vielfalt des ländlichen Raums und die Biodiversität. Gerade die
Milchbauern, die das gewachsene Rückgrat der bäuerlichen Landwirtschaft
bilden und nicht selten ihre Höfe seit vielen Generationen
bewirtschaften, werden von scheinbar effektiveren und kostengünstigeren
Großanlagen abgelöst.
Hier
sind klare politische Maßnahmen notwendig, dafür liegen zahlreiche gute
Vorschläge vor. Doch aus dem Landwirtschaftsministerium kommen nur
Trostpflaster– nichts, was den Strukturbruch aufhalten könnte. Christian
Schmidt nimmt keinen gestalterischen Einfluss und macht sich so selber
überflüssig.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen