1. Juni 2016

Weltbauerntag: Bauernhöfe stärken statt internationale Agrokonzerne

Zum morgigen Weltbauerntag erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
 
Bäuerliche Landwirtschaft sichert die Ernährung der Zukunft. Sie ist unternehmerisch unabhängig und produziert wertvolle Lebensmittel mit Rücksicht auf Tiere und Natur. Bäuerinnen und Bauern, die so wirtschaften, gehen einen zukunftsweisenden Weg im Umgang mit den Ressourcen. Das Erreichen der Pariser Klimaziele braucht eine vielfältige und standortangepasste Landwirtschaft jenseits von Megaställen und Agrarsteppe.
 
Die aktuellen Entwicklungen gehen in eine andere Richtung. Globale Zusammenschlüsse großindustrieller Agrokonzerne steigern Abhängigkeiten und öffnen der Patentierung von Leben Tor und Tür. Die Agrarindustrie verfügt über eine mächtige Lobby, die eng mit den höchsten Ebenen politischer Entscheidungsträger verwachsen ist. Dies wird bei den Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen beängstigend deutlich.
 
Ungelenkte Globalisierung hinterlässt wenige Gewinner und viele Verlierer – auch in Deutschland. Seit dem Wegfall der Quote im April 2015 wütet der Weltmarkt unter den Milchbauern und zerstört betriebliche Existenzen, die Vielfalt des ländlichen Raums und die Biodiversität. Gerade die Milchbauern, die das gewachsene Rückgrat der bäuerlichen Landwirtschaft bilden und nicht selten ihre Höfe seit vielen Generationen bewirtschaften, werden von scheinbar effektiveren und kostengünstigeren Großanlagen abgelöst.
 
Hier sind klare politische Maßnahmen notwendig, dafür liegen zahlreiche gute Vorschläge vor. Doch aus dem Landwirtschaftsministerium kommen nur Trostpflaster– nichts, was den Strukturbruch aufhalten könnte. Christian Schmidt nimmt keinen gestalterischen Einfluss und macht sich so selber überflüssig.



BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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