Zu
den Äußerungen von Sozialministerin Andrea Nahles, die geplante Änderung
zur Aufteilung des Sozialgeldes von Kindern getrennt lebender Eltern
nicht weiter zu verfolgen, erklären Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Sozialpolitik und Dr. Franziska Brantner, Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik:
Die
Koalition hat endlich Einsicht gezeigt und verhindert zumindest eine
noch weitergehende Kürzung für Kinder von alleinerziehenden Eltern. Die
gesetzlich vorgesehene Aufteilung des Sozialgeldes für alle Kinder
getrennt lebender Eltern hätte das kindliche Existenzminimum von noch
mehr Kindern gefährdet. Denn wenn Kinder zwischen zwei Elternhäusern
wechseln, fallen nicht für einen Haushalt weniger, sondern für beide
mehr Kosten an. Diese Regelung galt schon bisher für die getrennten
Eltern, die beide Grundsicherungsleistungen erhalten. Der tageweise
Abzug des Sozialgeldes hätte nun auch Mütter, deren Ex-Partner nicht
Grundsicherung bezieht, getroffen. Dies hätte nicht nur mehr Bürokratie
für die Betroffenen und die Jobcenter bedeutet, sondern auch den Streit
zwischen den Eltern geschürt. Will die Bundesregierung die Situation
Alleinerziehender im SGB II wirklich verbessern, sollte sie für diese
Bedarfsgemeinschaften endlich eine einfache und bürokratiearme Lösung
mit einem Mehrbedarf einführen. Das wäre unbürokratisch und gerecht.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen