12. Juni 2016

FLUCHTURSACHE "MILITÄRISCHE INTERVENTION" - Tag der Bundeswehr



Anlässlich des morgigen "Tages der Bundeswehr" warnt die ärztliche
Friedensorganisation IPPNW vor der steigenden Zahl von Auslandseinsätzen
und einer Steigerung der Militärausgaben. Deutschland verschärft als
weltweit viertgrößter Exporteur von Rüstungsgütern auch in
Krisengebiete die Gewalt gegen Menschen in diesen Regionen. Diese Exporte
tragen zusammen mit einer unzureichenden Ausstattung des zivilen
Friedensdienstes sowie einer mangelnden Nutzung von Instrumenten ziviler
Konfliktbearbeitung dazu bei, dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen
müssen. Die IPPNW fordert die Bundesregierung auf, die Milliarden für
Aufrüstung und Aufstockung der Bundeswehr in den Ausbau der zivilen
Konfliktbearbeitung zu verlagern. Der deutsche OSZE-Vorsitz biete die
Chance, die OSZE als Organisation mit friedenspolitischem Potenzial in
diesem Sinne zu stärken.

Die IPPNW weist zudem darauf hin, dass die ungerechte, armutschaffende
Weltwirtschaftsordnung, von der Deutschland stark profitiert, maßgeblich
zum Anstieg der Flüchtlingszahlen beiträgt. Solange die Fluchtursachen
Krieg, Militärintervention und Armut nicht konstruktiv und effektiv
angegangen werden, müsse die Abschottungspolitik sofort beendet werden.
Es brauche stattdessen Möglichkeiten zur legalen Einreise für
Geflüchtete. Die Konzentration von Hilfesuchenden in Lagern am Rande der
EU führe zu immer stärkerer psychischer und körperlicher Gewalt gegen
Menschen, die gerade vor Gewalt auf der Flucht sind.

"Wir ÄrztInnen der IPPNW treten für das uneingeschränkte Grundrecht auf
Asyl und für den individuellen Schutz jedes geflüchteten Menschen ein",
heißt es in einem Beschluss der IPPNW, den die Ärztinnen und Ärzte auf
ihrem Jahrestreffens in Mönchengladbach verabschiedet haben.

Den Beschluss des IPPNW-Jahrestreffens im Wortlaut finden Sie unter
https://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/jahrestreffen/artikel/de/fuer-das-grundrecht-auf-asyl-und-fue.html
(Link:
https://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/jahrestreffen/artikel/de/fuer-das-grundrecht-auf-asyl-und-fue.html
)

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