Kinder übergeben Minister Schmidt gut 26.000 Unterschriften unter dem Motto „Rettet die Bienen“
Hamburg,
29. 6. 2016 – Eine nachhaltige Landwirtschaft ohne für Bienen
schädliche Pestizide fordern die Greenpeace Kinder heute von
Landwirtschaftsminister Christian Schmidt. Nachdruck verleihen die
jungen Umweltschützer ihrer Forderung mit 26.684 Unterschriften, die sie
dem Minister heute in Berlin überreichen. Das Treffen mit dem Politiker
wollen die Kinder nutzen, um mehr Mut beim Verbot von Pestiziden in
Deutschland zu fordern. „Wir brauchen die Bienen. Sie sind wegen der
Bestäubung eines der wichtigsten Nutztiere“, sagt Emma (elf Jahre) aus
Neuruppin. „Herr Schmidt muss dafür sorgen, dass alle Pestizide verboten
werden, die für Bienen giftig sind!“
Kinder-
und Jugendgruppen von Greenpeace gehen beim Bienenschutz seit dem
Frühjahr 2015 mit gutem Beispiel voran. Mit der Kampagne „Rettet die
Bienen“ haben sie Wiesen mit bienenfreundlichen Blumen gesät und durch
kreative und bunte Aktionen in ihren Städten und Gemeinden über die
Gefährdung der Bienen informiert. Einige Gruppen sind bis nach Brüssel
gefahren, um dort bei einem Pestizid-Symposium über Bedrohungen für
Bienen zu informieren.
Bienen sind wichtig für unsere Zukunft
Ein
Drittel unserer Nahrungsmittel würde es ohne die Bestäubung von Bienen
nicht geben. Entsprechend besorgniserregend ist es, dass die Zahl der
Bienenvölker weltweit sinkt. Gründe für das Bienensterben sind
Parasiten, der Klimawandel, aber auch eine industrielle Landwirtschaft,
die große Mengen von Pflanzengiften einsetzt. Auf Druck von
Umweltschützern und Imkern hat die EU-Kommission im Jahr 2013 vier
besonders bienengefährdende Pestizide verboten. Weil dieses Verbot
lückenhaft und zeitlich begrenzt ist, schützt es die Bienen und andere
Bestäuber nicht langfristig. In der EU etwa ist zwar die Anwendung von
Fipronil grundsätzlich verboten, aber es gibt in einzelnen Ländern
Ausnahmen. So wird beispielsweise Zwiebelsaatgut im Ausland mit dem
Pestizid behandelt und dann in Deutschland ausgesät. „Dieses Verbot
schützt Bienen so wenige vor Pestiziden, wie ein Nudelsieb vor
Sonnenbrand. Wenn es Schmidt ernst ist mit dem Bienenschutz, dann muss
er gefährliche Pestizide sofort verbieten“, sagt Christiane Huxdorff,
Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace.
Die
jungen Bienenschützer unterstützen mit ihren Aktionen die
Greenpeace-Forderung nach einem umfassenden Verbot von sieben
Pestiziden, die von der unabhängigen Umweltschutzorganisation als
besonders gefährlich für Bienen identifiziert wurden.