(BUP) Die agrar- und umweltpolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN
Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Ursel Karlowski, begrüßt
die gestern von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt verkündete
Eilverordnung, die den Handel und die Ausbringung von Wintergetreide in
Deutschland dann verbietet, wenn bestimmte Pflanzenschutzmittel
eingesetzt wurden.
Ziel dieser Eil-Verordnung ist es, Bienen vor
den giftigen Neonicotinoiden zu schützen. Diese synthetischen
Pflanzenschutzmittel haben nachweislich schädliche Wirkungen auf die
Honigbienen, stören unter anderem ihr Lern- und Orientierungsvermögen.
Sie stehen damit im Verdacht, für den allgemein schlechten
Gesundheitszustand der Honigbienen mit verantwortlich zu sein. Bei der
Aussaat dieses giftbelasteten Saatguts gelangt ein geringer Teil des
Wirkstoffs als staubförmiger Abrieb direkt von den behandelten
Samenkörnern in die Umgebung und wird dort von den Bienen aufgenommen.
Dr.
Ursel Karlowski: „Nach dem EU-weiten Moratorium für drei
Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der Neonicotinoide im Jahr 2013 ist
die jetzige Verordnung ein weiterer wichtiger Schritt, giftige
Chemikalien aus der Agrarlandschaft zu verbannen. Um die Honigbienen
wirksam zu schützen, müssen wir jedoch noch deutlich weiter gehen.
Dringend
notwendig ist eine blütenreiche Landschaft, die den Bienen über die
gesamte Vegetationsperiode Nahrung bietet. In der Realität dominiert
aber immer noch eine blütenarme Industrielle Landwirtschaft. Wir
brauchen blühende Feldraine, bunte Wegsäume, naturnahe Hecken und
Schutzstreifen um unsere Gewässer. Erst langsam beginnt hier ein
Umdenken. Das ist wichtig, denn der volkswirtschaftliche Nutzen der
Bienen in Deutschland beträgt rund 2 Milliarden Euro. Daher sollte die
Gesundheit der Bienen zu unserem Anliegen werden.
Die gerade
einmal 1000 Hektar Bienenweiden in M-V sind bei einer Agrarfläche von
1,3 Millionen Hektar bei weitem zu wenig! Das Land Niedersachsen ist
hier mit 20.000 Hektar Blühstreifen viel weiter als unser Bundesland."
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