1. Juli 2015

Herr Seehofer, sparen Sie zwölf Castoren! Im Atommüll-Streit fordert Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann die vorzeitige Abschaltung von Block C in Gundremmingen


(BUP) Wie keine andere Partei in Deutschland hat die CSU auf Atomkraft gesetzt. Bayern wurde deshalb zum Atomland Nummer eins – und verursachte bis heute mehr als ein Viertel des in ganz Deutschland angefallenen Atommülls. Die Weigerung der CSU, einen Teil des bei der Wiederaufbereitung im Ausland angefallenen Atommülls zurückzunehmen, ist deshalb aus Sicht der Landtags-Grünen verantwortungslos. „Wer wie die CSU jahrzehntelang Atommüll produziert, darf sich bei der Zwischenlagerung nicht wegducken“, unterstreicht Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann.

Am Dienstag parkte er deshalb plakativ einen Castor-Nachbau vor der CSU-Parteizentrale in München. „Der Castor ist genau hier dahoam“, so Ludwig Hartmann in Anspielung auf eine Kampagne des Bayerischen Fernsehens, „ohne die CSU gäbe es den Atommüll vielleicht gar nicht.“ Für CSU-Chef Seehofer haben die Grünen allerdings auch einen leicht umsetzbaren Atommüll-Einspar-Vorschlag. „Herr Seehofer, schalten Sie Block C in Gundremmingen gemeinsam mit Block B spätestens zum 31. Dezember 2017 endgültig ab“, fordert Ludwig Hartmann, „und sparen Sie so zwölf Castoren für Bayern!“ Die beiden Siedewasser-Reaktoren des AKW-Gundremmingen sind baugleich und stammen aus der Baulinie 72; sie sind die ältesten und gefährlichsten Kraftwerksblöcke, die in Deutschland noch am Netz sind. Block B soll Ende 2017, Block C planmäßig erst Ende 2021 abgeschaltet werden; pro Jahr fällt je Kraftwerksblock Atommüll für ca. drei Castoren an.

Bild: Castor-Nachbau vor der CSU-Parteizentrale in München, Nymphenburger Str. 64, davor Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann.

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