(BUP) Heute endet die Bürgerbefragung der europäischen Kommission zu den
EU-Naturschutzrichtlinien. Dazu erklären Steffi Lemke MdB, Sprecherin
für Naturschutz und Martin Häusling MdEP, Mitglied im
EU-Umweltausschuss:
Bereits heute haben mehr als 400.000
Menschen ihre Stimme für eine Stärkung des Naturschutzes erhoben. Die
große Beteiligung ist ein starkes Signal nach Brüssel, dass am
bestehenden Naturschutzrecht nicht gerüttelt werden darf. Die
jahrelangen Naturschutzbemühungen und die Zukunft der mehr als 27.000
Schutzgebiete mit ihren Rastgebieten für Millionen von Zugvögeln müssen
europaweit weiterhin sichergestellt bleiben. Unsere kostbare Natur wird
durch diese wichtigen europäischen Gesetze geschützt. Tiere, Pflanzen
und einmalige Naturgebiete sind auf diese Regelwerke angewiesen. Sie
dürfen nicht aufs Spiel gesetzt oder ausgehöhlt werden.
Mit der
Vogelschutzrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Natura
2000) besitzen Deutschland und Europa ein weltweit einzigartiges
Schutzgebietsnetzwerk von enormer Bedeutung für den Artenreichtum. Doch
durch die aktuellen Bestrebungen der EU-Kommission zum sogenannten
„Fitness-Check“ laufen wir Gefahr, das weltweit größte
Schutzgebietsnetzwerk und alle Errungenschaften im Arten- und
Naturschutz zu verlieren. Würden die Richtlinien oder auch nur einer
ihrer Anhänge geändert, müsste das komplette Regelwerk jahrelange
politische Verhandlungen durchlaufen, in denen alle Einzelaspekte zur
Disposition stünden. Entscheidende Schutzbemühungen würden um Jahre
verzögert, neue Ausnahmen und Schlupflöcher würden entstehen und die
Lage und der Status von Schutzgebieten blieben auf Jahre erneut unklar.
Was
Europas Biodiversität braucht, ist die zügige Umsetzung und Kontrolle
der bestehenden Regeln, nicht das Opfern dieser Regeln zugunsten
einzelner Lobbyinteressen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass die
EU-Kommission die Stimmen der mehr als 400.000 Bürgerinnen und Bürger
hört und nicht das gemeinsame Naturerbe in Frage stellt.
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