(BUP) Zur Vorstellung der schleswig-holsteinischen Bundesratsinitiative
zum Opt Out bei der Gentechnik im Rahmen der Landespressekonferenz sagt
der agrar- und europapolitische Sprecher der Landtagsfraktion von
Bündnis 90/Die Grünen, Bernd Voß:
Die Landesregierung setzt
damit unseren Landtagsbeschluss von Mai diesen Jahres um (Drs.:
18/2807). Das ist gut so. Es zeichnet sich ab, dass es in dieser Frage
eine große Einigkeit der Länder gibt. Die Länder können kein Interesse
daran haben, sich bei der für unsere Land- und Ernährungswirtschaft so
entscheidenden Frage der Agro-Gentechnik vom Bund den Schwarzen Peter
zuschieben zu lassen. Gentechnikfreiheit muss weiter geschützt werden.
Ein Flickenteppich durch unterschiedliche Opt Out-Regelungen in den
Ländern würde dies nicht gewährleisten. Ein einheitliches Schutzniveau
in Deutschland fordert unter anderem auch das Bundesamt für Naturschutz.
Die
Auseinandersetzung zwischen Bund und Ländern über das Opt Out beim
Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist wichtig, aber zugleich
nur eine Facette im Interessenskonflikt um die Agro-Gentechnik. Ob bei
der Zulassung von gentichnisch veränderten Organismen (GVO) in Lebens-
und Futtermitteln, beim Cibus-Raps, bei der Debatte um Neuzulassungen
und Zulassungsverfahren neuer GVO auf EU-Ebene, bei den
TTIP-Verhandlungen: wir erleben zurzeit auf allen Ebenen erneut einen
massiven Vorstoß der Gentechnikindustrie. Sie haben weiter vor, den
Einsatz der Agrogentechnik letztlich europaweit durchzudrücken, auch
gegen den Willen einer großen Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland
und in vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten. Die alten und neuen
Einfallstore für Gentechnik auf den Äckern werden wir geschlossen halten
für die Gentechnikfreiheit eintreten.
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