24. Dezember 2014

Standort Hamburg: (einer der) Gewinner der Energiewende in Deutschland / Unternehmensansiedlungen und überregionale Kooperation: Wirtschaftsbehörde fasst Erfolge der Energiewende zusammen

(BUP) Der Standort Hamburg und die hier ansässigen Unternehmen der Branche „Erneuerbare Energien“ gehören zu den Gewinnern der Energiewende in Deutschland. Das geht aus der Antwort des Senats auf das Bürgerschaftliche Ersuchen „Wirtschaftliche Potenziale der Energiewende für Hamburg“ hervor, die der Senat heute beschlossen hat. Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH), das seit 2011 operativ die Branche am Standort unterstützt, hat sich in den letzten drei Jahren erfolgreich etabliert. Mit mehr als 180 Mitgliedern ist es hervorragend aufgestellt. Dem Clustermanagement ist es gelungen, nicht nur die Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb des Clusternetzwerks zu stärken, sondern auch die nationale und internationale Sichtbarkeit des Standorts Hamburg deutlich zu erhöhen, was die Unternehmen der Branche Erneuerbare Energien betrifft. Nicht zuletzt die WindEnergy Messe, die im September 2014 erstmals und mit großem Erfolg in Hamburg stattfand, unterstreicht die herausragende Position Hamburgs als „Windhauptstadt“ für Europa. Im Bericht zum Bürgerschaftlichen Ersuchen berichtet der Senat ausführlich über Entwicklung und Perspektiven der Unternehmen der Branche Erneuerbare Energien und über die Arbeit des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg.

Hamburg gehörte zu den Schrittmachern der Energiewende nach dem Reaktorunglück von Fukushima. Der Hamburger Senat hat es sich in seinem Regierungsprogramm 2011-2015 zum Ziel gesetzt, „Hauptstadt der Windkraft für Europa“ zu werden. Dieses Ziel wurde erreicht. Wichtiges Instrument ist in diesem Zusammenhang die Clusterpolitik, die die Schlüsselbranchen am Standort gezielt und nachhaltig fördert.

Senator Frank Horch sagte bei der heutigen Landespressekonferenz: „Hamburg ist ein hochattraktiver Standort für Erneuerbare Energien. Speziell für die Sparte Windenergie. Das können wir belegen durch eine Reihe von Unternehmensansiedlungen. Neben dem dänischen Energieversorger DONG Energy, der Windsparte der Siemens AG und der DeWind Europe GmbH, die Teile ihrer Unternehmensfunktionen nach Hamburg verlegt haben, konnten auch Unternehmen wie Vattenfall, EnBW und E.ON Climate & Renewables ihre Präsenzen in Hamburg ebenso wie eine erhebliche Anzahl mittelständische Unternehmen ausbauen. Das ist gut für unseren Standort. Der Senat wird das in der Zukunft noch weiter befördern und für die entsprechenden Rahmenbedingungen sorgen.“

Michael Westhagemann, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg, ergänzt: „Von strategischer Wichtigkeit ist für das Cluster die Kooperation mit der Branche in der gesamten Metropolregion Hamburg und anderen norddeutschen sowie internationalen Erneuerbare Energien Standorten und Clustern anderer Branchen. Hamburg ist mit der Metropolregion national und international anerkannt als Think Tank und Branchenknotenpunkt für Erneuerbare Energien. Das liegt an der Kompetenz, die wir in den vergangenen Jahren im Cluster bündeln konnten.“

Internationale Kooperationsprojekte werden schwerpunktmäßig mit Partnern aus Skandinavien konzipiert, aber als Mitglied des International Cleantech Clusters ist das Cluster EEHH auch weltweit gut vernetzt. Gemeinsam mit der windcomm (Schleswig-Holstein), der WAB (Bremen) und dem Wind-Energy-Netzwork (Mecklenburg-Vorpommern) hat das Cluster EEHH die Offshore-Wind-Industrie-Allianz (OWIA) gegründet, deren Repräsentanz in Berlin unter einem Dach mit der Offshore-Stiftung agiert. Innerhalb Hamburgs kooperiert das Cluster EEHH insbesondere mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN) und es gibt eine Reihe von Schnittstellen zur Luftfahrtbranche. Weitere Potenziale werden im Logistik-Bereich gesehen. Als eine von sechs „Model Demonstrator Regions“ erhält Hamburg außerdem Unterstützung durch die Europäische Kommission bei der Etablierung von „Clusterbrücken“.

Wachstums- und Entwicklungspotenziale finden sich nach der EEG-Novelle derzeit im Bereich Offshore-Windenergie, insbesondere mit Blick auf Innovationen und Effizienz. Weiterhin etablieren sich in Hamburg derzeit verschiedene Forschungs- und Technologiezentren, wie beispielsweise der Energiecampus in Bergedorf mit dem im Bau befindlichen Windlabor, was die Anziehungskraft Hamburgs auf forschungsintensive, innovative Unternehmen erhöhen und die Bedingungen für Neugründungen verbessern kann. Zusätzliche Themen im Bereich der Stadtentwicklung wie der Ausbau der Windenergie im Hafen, die Landstromversorgung von Kreuzfahrtschiffen und die Themen Energieeffizienz und Elektromobilität bieten vielversprechende Möglichkeiten für die zukünftige nachhaltige Entwicklung der Erneuerbare Energien Branche in Hamburg.

Die Arbeit des Clusters EEHH wurde im Auftrag der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) im Sommer 2014 durch einen unabhängigen Gutachter evaluiert und gebenchmarkt. Das Fazit ist sehr erfreulich: bei allen Aspekten, die für die Clustermitglieder besonders wichtig sind, konnten positive Effekte erzielt werden. Die Unternehmensentwicklung am Standort Hamburg liegt über dem Branchendurchschnitt, was die Bedeutung der Clusterpolitik und Netzwerkarbeit unterstreicht. Das Cluster EEHH erhielt im Rahmen des Benchmarkings das Bronze Label für Clustermanagement-Exzellenz der Europäischen Initiative für Clusterexzellenz (ECEI). Auch die Clusterpolitik des Hamburger Senats wird positiv bewertet. Die Evaluation war der Startschuss für den Einstieg in einen weiterführenden Strategieprozess, der Anfang 2015 unter Einbeziehung aller relevanten Akteure durchgeführt werden und eine Feinjustierung des Leistungsspektrums des Clusters mit sich bringen soll. Dieser Prozess wird ressortübergreifend durch den Hamburger Senat begleitet.

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