(BUP) Der Standort Hamburg und die hier ansässigen Unternehmen der
Branche „Erneuerbare Energien“ gehören zu den Gewinnern der Energiewende
in Deutschland. Das geht aus der Antwort des Senats auf das
Bürgerschaftliche Ersuchen „Wirtschaftliche Potenziale der Energiewende
für Hamburg“ hervor, die der Senat heute beschlossen hat. Das Cluster
Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH), das seit 2011 operativ die Branche
am Standort unterstützt, hat sich in den letzten drei Jahren erfolgreich
etabliert. Mit mehr als 180 Mitgliedern ist es hervorragend
aufgestellt. Dem Clustermanagement ist es gelungen, nicht nur die
Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb des Clusternetzwerks zu stärken,
sondern auch die nationale und internationale Sichtbarkeit des
Standorts Hamburg deutlich zu erhöhen, was die Unternehmen der Branche
Erneuerbare Energien betrifft. Nicht zuletzt die WindEnergy Messe, die
im September 2014 erstmals und mit großem Erfolg in Hamburg stattfand,
unterstreicht die herausragende Position Hamburgs als „Windhauptstadt“
für Europa. Im Bericht zum Bürgerschaftlichen Ersuchen berichtet der
Senat ausführlich über Entwicklung und Perspektiven der Unternehmen der
Branche Erneuerbare Energien und über die Arbeit des Clusters
Erneuerbare Energien Hamburg.
Hamburg gehörte zu den
Schrittmachern der Energiewende nach dem Reaktorunglück von Fukushima.
Der Hamburger Senat hat es sich in seinem Regierungsprogramm 2011-2015
zum Ziel gesetzt, „Hauptstadt der Windkraft für Europa“ zu werden.
Dieses Ziel wurde erreicht. Wichtiges Instrument ist in diesem
Zusammenhang die Clusterpolitik, die die Schlüsselbranchen am Standort
gezielt und nachhaltig fördert.
Senator Frank Horch sagte bei
der heutigen Landespressekonferenz: „Hamburg ist ein hochattraktiver
Standort für Erneuerbare Energien. Speziell für die Sparte Windenergie.
Das können wir belegen durch eine Reihe von Unternehmensansiedlungen.
Neben dem dänischen Energieversorger DONG Energy, der Windsparte der
Siemens AG und der DeWind Europe GmbH, die Teile ihrer
Unternehmensfunktionen nach Hamburg verlegt haben, konnten auch
Unternehmen wie Vattenfall, EnBW und E.ON Climate & Renewables ihre
Präsenzen in Hamburg ebenso wie eine erhebliche Anzahl mittelständische
Unternehmen ausbauen. Das ist gut für unseren Standort. Der Senat wird
das in der Zukunft noch weiter befördern und für die entsprechenden
Rahmenbedingungen sorgen.“
Michael Westhagemann, Vorsitzender des
Vereins zur Förderung des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg,
ergänzt: „Von strategischer Wichtigkeit ist für das Cluster die
Kooperation mit der Branche in der gesamten Metropolregion Hamburg und
anderen norddeutschen sowie internationalen Erneuerbare Energien
Standorten und Clustern anderer Branchen. Hamburg ist mit der
Metropolregion national und international anerkannt als Think Tank und
Branchenknotenpunkt für Erneuerbare Energien. Das liegt an der
Kompetenz, die wir in den vergangenen Jahren im Cluster bündeln
konnten.“
Internationale Kooperationsprojekte werden
schwerpunktmäßig mit Partnern aus Skandinavien konzipiert, aber als
Mitglied des International Cleantech Clusters ist das Cluster EEHH auch
weltweit gut vernetzt. Gemeinsam mit der windcomm (Schleswig-Holstein),
der WAB (Bremen) und dem Wind-Energy-Netzwork (Mecklenburg-Vorpommern)
hat das Cluster EEHH die Offshore-Wind-Industrie-Allianz (OWIA)
gegründet, deren Repräsentanz in Berlin unter einem Dach mit der
Offshore-Stiftung agiert. Innerhalb Hamburgs kooperiert das Cluster EEHH
insbesondere mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN) und es
gibt eine Reihe von Schnittstellen zur Luftfahrtbranche. Weitere
Potenziale werden im Logistik-Bereich gesehen. Als eine von sechs „Model
Demonstrator Regions“ erhält Hamburg außerdem Unterstützung durch die
Europäische Kommission bei der Etablierung von „Clusterbrücken“.
Wachstums-
und Entwicklungspotenziale finden sich nach der EEG-Novelle derzeit im
Bereich Offshore-Windenergie, insbesondere mit Blick auf Innovationen
und Effizienz. Weiterhin etablieren sich in Hamburg derzeit verschiedene
Forschungs- und Technologiezentren, wie beispielsweise der
Energiecampus in Bergedorf mit dem im Bau befindlichen Windlabor, was
die Anziehungskraft Hamburgs auf forschungsintensive, innovative
Unternehmen erhöhen und die Bedingungen für Neugründungen verbessern
kann. Zusätzliche Themen im Bereich der Stadtentwicklung wie der Ausbau
der Windenergie im Hafen, die Landstromversorgung von Kreuzfahrtschiffen
und die Themen Energieeffizienz und Elektromobilität bieten
vielversprechende Möglichkeiten für die zukünftige nachhaltige
Entwicklung der Erneuerbare Energien Branche in Hamburg.
Die
Arbeit des Clusters EEHH wurde im Auftrag der Behörde für Wirtschaft,
Verkehr und Innovation (BWVI) im Sommer 2014 durch einen unabhängigen
Gutachter evaluiert und gebenchmarkt. Das Fazit ist sehr erfreulich: bei
allen Aspekten, die für die Clustermitglieder besonders wichtig sind,
konnten positive Effekte erzielt werden. Die Unternehmensentwicklung am
Standort Hamburg liegt über dem Branchendurchschnitt, was die Bedeutung
der Clusterpolitik und Netzwerkarbeit unterstreicht. Das Cluster EEHH
erhielt im Rahmen des Benchmarkings das Bronze Label für
Clustermanagement-Exzellenz der Europäischen Initiative für
Clusterexzellenz (ECEI). Auch die Clusterpolitik des Hamburger Senats
wird positiv bewertet. Die Evaluation war der Startschuss für den
Einstieg in einen weiterführenden Strategieprozess, der Anfang 2015
unter Einbeziehung aller relevanten Akteure durchgeführt werden und eine
Feinjustierung des Leistungsspektrums des Clusters mit sich bringen
soll. Dieser Prozess wird ressortübergreifend durch den Hamburger Senat
begleitet.
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