(BUP) Das Bayerische
Umwelt-Ministerium wird Anfang 2015 erste Ergebnisse zum Vorkommen von
Mikroplastik-Partikeln in bayerischen Gewässern vorlegen. Bayern bleibt
damit beim Einsatz gegen Mikroplastik in Binnengewässern an der Spitze
der Forschung. Dies kündigte die Bayerische Umwelt- und
Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf heute in Regensburg an: "Wir
müssen möglichen neuen Risiken für Mensch und Natur bestmöglich
begegnen. Dazu gehört auch der Schutz vor Mini-Müll im Wasser. Bayern
ist ein besonders wasserreiches Land. Die Bewahrung dieser wertvollen
natürlichen Ressource für nachfolgende Generationen ist unverzichtbarer
Bestandteil unseres Handelns." Um Vorkommen von Mikroplastik in Umwelt
und Lebensmitteln zu klären und potenzielle Gefährdungen zu überprüfen,
hat das Bayerische Umweltministerium im Jahr 2014 eine
Mikroplastik-Initiative gestartet. In zwei Forschungsvorhaben werden
Vorkommen und die Wirkung von Mikroplastik in bayerischen Gewässern
untersucht und die Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche
Gesundheit geklärt. Insgesamt rund 940.000 Euro stellt das Bayerische
Umweltministerium dafür zur Verfügung. "Plastikmüll ist besonders
langlebig und hält sich bis zu 450 Jahre. Hätte Galileo Galilei eine
Plastiktüte weggeworfen, wäre sie heute immer noch zu finden", so
Scharf.
Um dem Thema aus Verbrauchersicht Nachdruck zu verleihen, hat der VerbraucherService Bayern als Jahresschwerpunktthema 2014 "Plastikmüll vermeiden" gewählt. In diesem Rahmen wurde eine bayernweite Unterschriftenaktion durchgeführt, deren Ergebnisse die Ministerin entgegennahm. Über 46.000 Menschen haben sich für einen Verzicht auf Mikroplastik ausgesprochen. Scharf: "Die Unterschriften geben uns Rückenwind. Gemeinsam mit einem starken Verbraucherverband wie dem VerbraucherService Bayern wollen wir die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Jeder kann etwas tun: Auf Produkte verzichten, die Mikroplastik enthalten, und den Plastikverbrauch reduzieren."
Darüber hinaus fordert Bayern vom Bund einen verstärkten Einsatz gegen Mikroplastik im Bereich der Forschung. Außerdem sollte bei der Industrie auf einen frühestmöglichen freiwilligen Verzicht kleinster Plastikzusätze hingewirkt werden. Sollte es notwendig werden, muss der Bund auch gesetzliche Verwendungsverbote für bestimmte Produkte prüfen.
Verursacher von Mikroplastik-Verunreinigungen sind Konsumgüter und ihre Verpackungen: Kosmetika wie Duschgels, Peelings oder Zahnpasta können Mikro-plastik-Teilchen enthalten. Auch Abrieb und Zerfall von Plastikabfall sowie beim Waschen ausgeschwemmte Partikel aus der Kleidung können eine Ursache für Mikroplastik sein. Für die Trinkwasserversorgung in Bayern besteht keine Gefahr, da das bayerische Trinkwasser zu weit über 90 Prozent aus unbelastetem Grundwasser gewonnen wird.
Bild: pixabay.com
Quelle: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz - www.stmuv.bayern.de
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