(BUP) Marco Böhme, Sprecher für Klimaschutz, Energie und Mobilität der
Fraktion DIE LINKE, erklärt zur heutigen Aktuellen Debatte „Auch auf
Sachsen kommt es an – Konsequenzen aus dem UN-Klimagipfel 2014 ziehen“:
Der
weltweite Kohlenstoff-Ausstoß ist auf einem historischen Allzeithoch,
2013 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wettermessung. Deutschland
steht unter den Top 10 der Länder mit dem größten CO2-Ausstoß auf Platz 6
nach China, den USA, Indien, Russland und Japan. Ein echtes Bild ergibt
sich erst, wenn man die Einwohnerzahl der genannten Länder in die
Rechnung einbezieht, also auf den Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 blickt. Da
überholt Deutschland China (knapp 7 t pro Kopf) sehr deutlich und ist
mit 9,4 t CO2 der viertgrößte Emittent. Sachsen stößt mit 11,2 t pro
Kopf sogar noch mehr CO2 aus als Japan, der CO2-Ausstoß der sächsischen
Kohlekraftwerke ist höher als im Bundesdurchschnitt. Zugegeben:
Brandenburg ist mit 22,8 Tonnen pro Kopf der Spitzenreiter dieser
Rechnung. Doch entlässt uns das aus der Verantwortung? Nein!
Die
Abschlussberatung des Klimagipfels in Lima hat leider nur einen
Minimalkonsens erbracht, der kaum Auswirkungen auf die weltweite
Reduktion des CO2-Ausstoßes haben wird. Es bedarf auch in Sachsen
größerer Anstrengungen. Das heißt auch, dass Kohlendioxid als
Umweltschadstoff definiert wird und die Betriebszeiten von
Kohlekraftwerken begrenzt werden.
Der schwedische Konzern
Vattenfall will sich, auch unabhängig von den Neuwahlen in Schweden,
klimafreundlich umbauen. Die Sichtweise der Lausitzer
Braunkohlebeschäftigten, dass wir die Kohle, die Arbeitsplätze und die
Wertschöpfung in der Region brauchen, ist richtig und völlig
verständlich. Auch meine Fraktion und ich stehen nicht für einen
sofortigen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung in der Lausitz.
Dennoch dürfen wir uns nicht länger hinstellen und den Menschen dort
sagen, dass alles so bleibt, wie es ist. Denn ein Umbruch kann, wie wir
ja an den Verkaufsplänen von Vattenfall sehen, auch schnell kommen.
Deswegen ist es enorm wichtig, jetzt einen Strukturwandel zu diskutieren
und zu beginnen – damit wir spätestens 2040 die letzten
Braunkohlekraftwerke in Sachsen abstellen können.
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