Pressemitteilung
Bündnis TTIP unfairhandelbar
Berlin, 22.05.14
Zivilgesellschaftliches Bündnis
fordert: Freihandelsabkommen TTIP stoppen! +++
Heute (22. Mai), 19:30 Uhr:
Übergabe von 715.000 Unterschriften an Spitzenkandidierende für das
EU-Parlament
Pünktlich vor den Europawahlen wurden die
Spitzenkandidierenden für das Europaparlament heute (22. Mai) daran erinnert,
dass die Bürgerinnen und Bürger nicht einverstanden sind mit den derzeitigen
Verhandlungen über die Freihandelsabkommen TTIP und CETA. Mehr als deutlich
wurde das durch 715.000 Unterschriften, die das Bündnis TTIP unfairhandelbar
seit letztem Herbst gesammelt hat und die den Kandidierenden heute vor der
ZDF-Sendung „Wie geht’s, Europa“ in Berlin Mitte symbolisch überreicht wurden.
Zum Vergleich für die Größenordnung: Die Stadt Frankfurt am Main hat aktuell
rund 685.000 Einwohner/innen. Gesammelt wurden die Unterschriften online und auf
der Straße auf zahlreichen Papierlisten.
"Kein politisches Projekt der
vergangenen Jahre stieß auf so viel Widerstand wie TTIP. Für das
Hinterzimmer-Gemauschel von EU-Kommission, US-Regierung und transatlantischen
Lobbyverbänden gibt es kaum den Ansatz einer demokratischen Legitimation. Die
Verhandlungen müssen sofort abgebrochen werden!“, forderte Steffen Stierle von
Attac, stellvertretend für das gesamte Bündnis.
Karl Bär vom
Umweltinstitut München erläuterte: „Durch eine transatlantische Freihandelszone
könnten mit krebserregenden Wachstumshormonen wie Ractopamin produzierte
Fleisch- und Milchprodukte auf den Tellern in Europa landen. Auch dem Import von
genmanipulierten Mais-, Raps- und Sojapflanzen und mit Chlor desinfiziertem
Fleisch könnte damit Tür und Tor geöffnet werden. Das wäre eine Gefahr für die
Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher und das Todesurteil für die
kleinbäuerliche Landwirtschaft in Europa.“
„Was Menschen nützt, aber
Konzerne stört, steht in den TTIP-Verhandlungen auf der Abschussliste:
Bankenregulierung und Umweltauflagen, Kulturförderung und öffentliche Dienste,
Arbeitnehmerrechte oder auch der Datenschutz. Bürger/innen können durch TTIP nur
verlieren – diese Einsicht eint den Widerstand gegen dieses Abkommen auf beiden
Seiten des Atlantiks. Die Proteste werden auch nach der Wahl weitergehen, bis
die Verhandlungen gestoppt sind“, sagte Annette Sawatzki von
Campact.
Michael Efler von Mehr Demokratie ergänzte: „Bei zahlreichen
Aktionen und Infoständen auf der Straße konnten wir erfahren, dass die Menschen
sich Sorgen um den Zustand der Demokratie machen. Besonders die intransparenten
Verhandlungen und die Sonderklagerechte für Konzerne vor privaten
Schiedsgerichten sorgen für großes Unverständnis und auch Unmut.“
In dem
Bündnis TTIP unfairhandelbar haben sich über 60 zivilgesellschaftliche
Organisationen zusammengeschlossen. Seit letztem Herbst wurden insgesamt drei
verschiedene Aufrufe gestartet: Campact hat dabei 485.365 Unterschriften
gesammelt, das Umweltinstitut München 123.222 und in einem separaten Aufruf des
gesamten Bündnisses kamen noch einmal 106.222 Unterschriften zusammen (Stand
21.5.).
Informationen erhalten Sie auch auf der Bündnis-Webseite http://www.ttip-unfairhandelbar.de/
Positionspapier:
http://www.ttip-unfairhandelbar.de/fileadmin/download/material/pospap_ttip_print_update_24April2014.pdf
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