Mehr Demokratie e.V.
Landesverband Berlin-Brandenburg
Pressemitteilung
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Berlin, 25.05.14
Volksentscheid Tempelhofer Feld: Votum der
Berliner nun umsetzen +++
Beteiligung zeigt: Wahlen und Abstimmungen müssen
zwingend zusammengelegt werden
Die Berlinerinnen und Berliner haben
entschieden: Der Volksentscheid „100% Tempelhofer Feld“ ist erfolgreich. 29,8
Prozent der Stimmberechtigten haben mit „Ja“ gestimmt – nötig waren aufgrund des
Quorums 25 Prozent (622.785 Stimmen). Für den Gegenentwurf des
Abgeordnetenhauses stimmten lediglich 18,8 Prozent der Stimmberechtigten. Von
den Teilnehmenden am Volksentscheid stimmten für den Entwurf der Initiative 64,4
Prozent mit „Ja“ und 35,6 Prozent mit „Nein“. Für den Gegenentwurf des
Abgeordnetenhauses stimmten 40,6 Prozent der Teilnehmenden, dagegen 59,4 Prozent
(Zahlen Stand 25. Mai, 23:15 Uhr). Nach dem Volksentscheid „Schluss mit
Geheimverträgen - Wir Berliner wollen unser Wasser zurück“ ist dies also nun der
zweite erfolgreiche Volksentscheid in Berlin.
„Der Ausgang dieses
Volksentscheids zeigt sehr deutlich, wie notwendig es ist, dass Abstimmungen und
Wahlen zwingend zusammengelegt werden, um die Beteiligung zu erhöhen“, so Oliver
Wiedmann, Landesvorstandssprecher Mehr Demokratie Berlin-Brandenburg. Der
heutige Volksentscheid war der erste, der gemeinsam mit einer Wahl stattfand.
„Diese Zusammenlegung sollte jedoch nicht von der aktuellen politischen
Windrichtung im Senat abhängen, sondern gesetzlich geregelt sein. Nur so lässt
sich dauerhaft verhindern, dass politisch unliebsame Projekte durch Entkopplung
von Wahlen behindert werden.“ In Berlin kann der Senat alleine entscheiden, ob
ein Abstimmungstermin zusammen mit Wahlen stattfindet – anders als Hamburg oder
Bremen, wo eine zwingende Kopplung vorgesehen ist.
Nun ist es aus Sicht
von Mehr Demokratie wichtig, dass das Abgeordnetenhaus und der Senat das
Ergebnis respektieren und den Volksentscheid nicht durch alternative Pläne
aushebeln. „Das Ergebnis ist eindeutig: Die Berlinerinnen und Berliner haben
sich gegen die vom Senat geplante Bebauung entschieden. Wenn überhaupt, könnte
frühestens in der nächsten Legislaturperiode über eine alternative Bebauung
nachgedacht werden – und zwar nur dann, wenn die Parteien dies im Wahlkampf
vorher auch offensiv vertreten“, fordert Wiedmann.
Ähnlich dem Hamburger
Modell solle darüber hinaus auch in Berlin ein erhöhter Bestandsschutz für
Volksentscheide gelten. Sobald ein Volksentscheid durch eine parlamentarische
Initiative rückgängig gemacht werden soll, haben die Hamburger/innen die
Möglichkeit, ein sogenanntes fakultatives Referendum zu ergreifen – wenn 2,5
Prozent der Wahlberechtigten dies unterstützen. „Ziel sollte es sein, ein
produktives Zusammenspiel zwischen repräsentativer und direkter Demokratie zu
erreichen – dies schaffen wir nur, wenn faire Regeln gelten und Gesetzesvorlagen
aus der Bevölkerung ernstgenommen werden“, so Wiedmann abschließend.
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