2. April 2014

Weltklimabericht: EU-Solarunternehmen fordern Politik zum Handeln + "Energiepolitisches Rollback muss ein Ende haben"

Brüssel (ots) - Angesichts des heute veröffentlichten Weltklimaberichtes fordern die europäischen Solarhersteller eine Änderung der europäischen Energiepolitik. "Europa muss das energiepolitische Rollback beenden", so Milan Nitzschke, Präsident der europäischen Industrieinitiative EU ProSun. In den vergangenen Monaten hatten immer mehr europäische Staaten die Förderung von erneuerbaren Energien eingeschränkt. Italien und Frankreich beispielsweise haben die Förderung für Solar- und Windstrom drastisch gekürzt, Deutschland will sogar den Verbrauch von selbsterzeugten Solarstrom mit einer Abgabe belegen.

Auf EU-Ebene beklagen die Unternehmen Blockaden bei der Förderung Erneuerbarer Energien und fehlende Ausbauziele. Nitzschke: "Es ist unfassbar. Seit Jahren diskutiert die EU über Klimaziele und Unabhängigkeit von Energieimporten. Wenn es aber um konkrete Maßnahmen geht, wird ausgebremst. Höhepunkt ist jetzt der Vorschlag für einen sogenannten Umwelt- und Energiebeihilferahmen, der das Ende der meisten Fördergesetze in Europa bedeuten würde."

Der IPCC-Bericht zu Klimafolgen prognostiziert für die kommenden Jahre insbesondere Flutschäden, Extremregen und dramatische Dürreperioden für Europa. "Es ist in unserem eigenen Interesse, mit dem Zubau erneuerbarer Energien und mit Energieeinsparung gegen den Klimawandel vorzugehen", so Nitzschke. Weltweit werde die Nachfrage nach sauberer Energietechnologie drastisch steigen.

Der europäischen Solarindustrie ist es nach Angaben von EU ProSun in den vergangenen Jahren gelungen, die Kosten für Solarstrom um mehr als 70 Prozent zu senken. Die Erzeugungskosten nähern sich heute denen von Strom aus Gaskraftwerken an, mit dem Vorteil dass Solarstromanlagen den Strom auf dem Gebäudedach auch genau dort erzeugen wo er gebraucht wird.

In den vergangenen Jahren hat die europäische Solarindustrie durch asiatischen Dumpingwettbewerb zahlreiche Akteure verloren. Dennoch bleiben die Solarhersteller der EU führend im technologischen Wettbewerb. Nahezu alle technologischen Errungenschaften die weltweit zum Einsatz kommen, werden auch heute noch in Europa entwickelt.

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