Mehr Demokratie e.V. - Bundesverband
Pressemitteilung
13/14
25.04.2014
Mehr Demokratie begrüßt den Appell des
CSU-Spitzenkandidaten Markus Ferber an die Schwesterpartei CDU, den Widerstand
gegen Volksentscheide zu EU-Fragen aufzugeben. „Allerdings fordern wir
Volksentscheide nicht nur bei Europa-Fragen sondern auch zu deutschlandweiten
Themen“, so Claudine Nierth, Bundesvorstandssprecherin von Mehr Demokratie.
„Wenn Bürgerinnen und Bürger ihren politischen Willen in Berlin nicht
ausreichend vertreten sehen, sollen sie die Möglichkeit haben, selbst durch
Volksinitiative und Volksbegehren Themen auf die Agenda zu setzen und per
Volksentscheid darüber abstimmen zu lassen. Bei der Übertragung von
Hoheitsrechten auf die EU-Ebene fordern wir sogar verpflichtende Referenden –
das heißt, wie in manch anderen Ländern auch, muss die Bevölkerung bei
Kompetenzabgaben zustimmen“, so Nierth weiter. „Die CSU trägt hier mit an der
Verantwortung, die jahrzehnte Blockadehaltung der CDU endlich
aufzubrechen.“
Bereits in die Koalitionsverhandlungen im letzen Herbst
hatte die CSU gemeinsam mit der SPD das Thema Volksentscheide eingebracht –
waren jedoch an der Blockadehaltung der CDU gescheitert. Zahlreiche Umfragen
zeigen jedoch, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Einführung von
Volksentscheiden fordert – auch die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler der CDU.
Mehr Demokratie hatte im letzten Jahr einen Gesetzentwurf zur Einführung der
dreistufigen Volksgesetzgebung sowie fakultativen und obligatorischen Referenden
auf Bundesebene vorgelegt. Auch die SPD hatte im letzten Sommer einen eigenen
Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht. Der Mehr Demokratie-Entwurf sieht
unter anderem vor, dass vom Bundestag beschlossene Gesetze per Volksentscheid
überprüft werden können, wenn 500.000 Unterschriften dagegen gesammelt wurden
(fakultatives Referendum). In den Niederlanden war in der letzten Woche ein
ähnliches Gesetz verabschiedet worden: Ab Ende 2014 können wahlberechtigte
Niederländer/innen über bereits vom Parlament verabschiedete Gesetze oder
internationale Verträge abstimmen, wenn 300.000 Bürger/innen dies wollen. Der
Mehr Demokratie-Gesetzentwurf sieht außerdem vor, dass auch
Grundgesetzänderungen obligatorisch von der Bevölkerung beschlossen werden
müssen.
Für die Einführung einer Volksgesetzgebung ist eine
Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat
notwendig.
MD-Gesetzentwurf: http://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/MD-Gesetzentwurf_Volksentscheid.pdf
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