Preis: 9,90 Broschiert: 84 Seiten
Verlag: Opus Magnum, 2013
ISBN-13: 978-3939322849
Inhaltsbeschreibung:
Das Momo-Prinzip ist eine Sammlung von zehn einfachen Weisheiten aus Michael Endes Märchenroman „Momo“, die als Wegbegleiter zur Meditation und Selbsterfahrung dienen können. Sie alle weisen uns darauf hin, wie einzigartig und kostbar das Leben jedes einzelnen Menschen ist.Unter anderem werden folgende Themen behandelt und mit kleinen alltäglichen Übungen verbunden: Sei ganz einfach du selbst - Bewahre dir dein inneres Kind - Lass dir Zeit und sei im Augenblick deines Lebens verwurzelt - Sei dir deiner kosmischen Verbundenheit bewusst - Dankbarkeit.
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Inhaltsbeschreibung:
Das Momo-Prinzip ist eine Sammlung von zehn einfachen Weisheiten aus Michael Endes Märchenroman „Momo“, die als Wegbegleiter zur Meditation und Selbsterfahrung dienen können. Sie alle weisen uns darauf hin, wie einzigartig und kostbar das Leben jedes einzelnen Menschen ist.Unter anderem werden folgende Themen behandelt und mit kleinen alltäglichen Übungen verbunden: Sei ganz einfach du selbst - Bewahre dir dein inneres Kind - Lass dir Zeit und sei im Augenblick deines Lebens verwurzelt - Sei dir deiner kosmischen Verbundenheit bewusst - Dankbarkeit.
Aus der Einleitung
Kennen Sie Michael Endes Märchenroman „Momo“? Wenn ja, dann sollten Sie das Buch noch einmal ganz bewusst lesen. Wenn noch nicht, dann müssen Sie Momos Geschichte unbedingt kennenlernen: Die Geschichte von dem zauberhaften Mädchen, das den Menschen ihre von den grauen Herren gestohlene Zeit wiederbringt, ihnen ihr Leben wieder wertvoll macht und mit Sinn erfüllt.
Die Erzählung von Momo, die ja fast eher eine Weisheitsgeschichte für Erwachsene ist und in ihrer aktuellen Brisanz und gesellschaftlichen Relevanz von Kindern noch kaum verstanden werden kann, hat für mich einen besonderen Status. Ich meine, mit ihr sollten sich viele Menschen auseinandersetzen, denn in ihr finden sich essenzielle Weisheiten, die unsere heutige Welt dringend benötigt.
Diese Weisheiten sind nicht neu, im Gegenteil, eigentlich uralt, haben ihren Niederschlag in unzähligen Werken der Religionen, der Weltliteratur, der Dichtkunst, der Philosophie, den Märchen und Mythen und in sprichwörtlichen Redensarten gefunden. Wahrscheinlich haben uns auch unsere Großeltern und Eltern einige von ihnen auf ihre persönliche Weise vermittelt. Wir brauchen das Rad eigentlich nicht neu erfinden. Oft wäre es nur nötig, ein wenig zurückzublicken auf das, was von früheren Generationen bereits erkannt und gelebt wurde.
Dennoch scheint es, als hätten wir heute das Wissen um die – fast möchte ich sagen – ewigen Lebensweisheiten verloren oder als würden wir sie nicht mehr recht ernst nehmen können. Das ist ein großer Verlust. Umso dankbarer können wir sein, dass Michael Ende uns diese tiefgründige Geschichte mit Parabelcharakter geschenkt hat und uns daran erinnert, worauf es wirklich ankommt in unserem Leben.
Michael Endes Roman hat letztlich auch einen religiös-spirituellen Charakter, wobei die entsprechenden Anspielungen nur sehr vorsichtig und behutsam gemacht werden. Bezüge aber zu anderen göttlichen Kindern und Gestalten, von denen Mythen und Religionen erzählen, sind deutlich. Beispiele dafür sind der Zeitlosigkeits- und Ewigkeitscharakter, den Momo ausstrahlt oder dass Beppo Straßenkehrer das Gefühl hat, ihr schon viel früher einmal, in fernen Zeiten, begegnet zu sein. Oder dass Momo in die Nacht hinauslauscht und eine Art kosmischer Musik hört und in solchen Nächten besonders schöne Träume hat, ist ein Indiz. Auch hat sie als Einzige einen Zugang zu Meister Hora, den man als einen Aspekt ihres inneren Selbst ansehen kann. Als sie bei Meister Hora dem ewigen Wandel der Stundenblumen, dem Fließen, Werden und Vergehen der Zeit folgt, fühlt sie sich vom Universum angeschaut und gemeint. Das zeigt, wie tief Momos Bezug zur Einheitswirklichkeit ist. Zudem: Der Name „Momo“ (japanisch: Pfirsisch) erinnert nicht nur an das Wort „Moment“ (insbesondere wenn französisch ausgesprochen), sondern lässt auch die „Urlaute“ „Mama“ oder von rückwärts gelesen „Om-Om“, die heilige Silbe der indischen Spiritualität anklingen.
Diese religiösen Aspekte des Romans werden besonders in den letzten Kapiteln acht bis zehn zum Ausdruck gebracht.
Die Herrschaft der grauen Herren, die Michael Ende in seinem Roman bereits 1973 beschreibt, ist leider bittere Realität geworden. Eine ständig zunehmende Zeit-ist-Geld-Mentalität, die fortwährende Effizienzerhöhung, Durchrationalisierung aller Lebensbereiche mit dem Ziel der Leistungssteigerung und Gewinnmaximierung und der Materialismus mit seinen Besitz- und Statuswerten bestimmen unser Leben. Nur wer Kapital hat, ist „etwas“, ist „jemand“. Dabei spielt es immer weniger eine Rolle, wie und wofür das Geld erarbeitet wird, Hauptsache, es ist da. So rennt, und rackert (fast) jeder, um dieses vermeintliche Ideal zu erreichen.
Diese Lebensart hat jedoch weitreichende Konsequenzen. Unser Herz leidet, unsere Seele geht verloren. Die Qualität unserer Beziehungen zu unseren Mitmenschen wird oberflächlicher. Es ist keine Zeit mehr vorhanden für Tiefgründigkeit und Humanität, und wenn, so ist diese meist aufgesetzt und unecht, ohne wirkliche Herzlichkeit, vom Verstand gesteuert und berechnend. Die Zeit ist zum Luxus in unserer Welt geworden und mit ihr auch die Muße, die noch vorhandene Zeit sinnvoll zu leben, sich von seinem Herzen leiten zu lassen.
Aber es gibt Wege, die aus dem Dilemma herausführen, die Licht in den Tunnel bringen und uns aus dem Labyrinth der Zwänge, Manipulationen und Fremdbeherrschung befreien. Folgen wir dem Momo-Prinzip in eine bessere Welt, in der sich jeder wohl und angenommen fühlt, seiner Einzigartigkeit bewusst. Brechen wir auf in Momos Welt, bevor es zu spät ist. Gleich jetzt!
Das Momo-Prinzip ist eine Sammlung von zehn Weisheiten aus Michael Endes „Momo“, die als Wegbegleiter in eine bessere Welt dienen können. Es sind ganz einfache Lebenswahrheiten, aber gerade durch und in ihrer Einfachheit und Klarheit bestechen und überzeugen sie. Denn es ist oft das Einfache, was wir benötigen, um unser Leben wieder reicher zu gestalten. Leider ist der Blick dahin häufig verstellt oder Einfachheit wird mit Beschränktheit verwechselt oder mit Dummheit gleichgesetzt. Diese Irrtümer möchte dieses Büchlein aufklären helfen: Es ist sehr oft das Einfache und uns unmittelbar Gegebene, das uns in der fehlenden Orientierung unserer Zeit wieder Richtung gibt.
Der Aufbau dieser Sammlung ist leicht verständlich und erschließt sich dem Leser durch die einheitliche Gestaltung. Auch sind die einzelnen Weisheiten des Momo-Prinzips miteinander verbunden, sie ergänzen und erweitern sich gegenseitig. Sie alle weisen uns darauf hin, wie einzigartig und kostbar unser Leben ist.
Zu den einzelnen Lebensweisheiten erfolgt eine kurze Kontextierung, die diese Weisheit in einen Zusammenhang zur Lektüre von „Momo“ stellt. Im Anschluss daran wird ein Impuls zur Reflexion gegeben, der mit dem Vorschlag für eine Übung, diese Weisheit in den Alltag zu integrieren, abgerundet wird. Damit dieses Büchlein auch als Arbeitsbuch verwendet werden kann, das den Leser im Prozess des persönlichen Wachsens täglich begleitet, ist zu jeder Lebenswahrheit auch ein wenig Platz für persönliche Notizen gelassen.
Leseprobe S. 17-20
1. Sei ganz einfach du selbst
Dies ist der Schlüssel, der uns den Zugang zu allen anderen Weisheiten, die uns von Momo vermittelt werden, eröffnet: Sei ganz einfach du selbst. Nimm dich an, wie du bist. Je weiter und tiefer du dich selbst liebevoll annehmen kannst, desto mehr kannst du auch andere Menschen liebevoll annehmen, desto leichter und schöner wird dein Leben.
Erläuterung
Momo ist ein acht- bis zwölfjähriges Mädchen, das seine Eltern nicht kennt, einem Waisenhaus entlaufen ist und jetzt Zuflucht in einem alten kleinen Amphitheater am Rande einer großen Stadt gefunden hat. Sie hat eigentlich keine besonderen Kräfte oder Fähigkeiten, sie kann nicht einmal lesen und schreiben. Was sie aber kann: Sie ist ganz einfach sie selbst und ganz einfach nur da, wo sie ist. Sie hat Zeit, Zeit, um mit ihren Freunden zu spielen oder ihren Geschichten zu lauschen. Sie ist ganz bei sich und bei den Menschen und in der jeweiligen Situation. Sie ist präsent, nicht in der Vergangenheit verhaftet oder ängstlich mit der Zukunft beschäftigt.
Momo kann so präsent und einfach sie selbst sein, weil sie nicht im Konflikt mit sich steht. Sie muss niemandem etwas beweisen, muss nicht besser oder anders sein, muss nicht dauernd über sich und ihre Fehler nachdenken. Sie ist in ganz tiefer Weise mit sich selbst in Übereinstimmung und in Frieden.
Momo scheint – trotz vieler möglicher Kindheitsbelastungen – mit einem tiefen Ur-Vertrauen beschenkt zu sein: ein Ur-Vertrauen darauf, dass das Leben es gut mit ihr meint, dass sie vom Leben gewollt und geliebt wird und dass sie damit ein selbstverständliches Recht hat, da zu sein ohne Angst, Schuld oder Scham.
Und da ist noch etwas ganz Entscheidendes: Sie hat offenbar einen unmittelbaren Zugang zu dem, was in den verschiedenen religiösen Traditionen als wahres Wesen, die Mitte, der Ursprung, das Herz, Licht, Liebe, göttliches Zentrum oder transpersonales Selbst genannt wird. Dies wird im neunten Kapitel noch etwas ausführlicher beschrieben. Momo lebt wie selbstverständlich aus ihrem innersten Wesen heraus – wie es auch manche Kinder können, wenn sie gesund sind, mit liebevollen Bezugspersonen und in einer friedlichen Umwelt aufwachsen dürfen.
Dieser unmittelbare Zugang zu ihrem Wesen ist ihr selbst gar nicht recht bewusst, einfach, weil er bei ihr so selbstverständlich ist und sie gar nicht auf die Idee käme, dass andere Menschen nicht genauso selbstverständlich daraus leben.
Momos Ur-Vertrauen und ihre innige Verbundenheit mit der Schöpfung geben ihr aber die Kraft, den Kampf gegen die grauen Herren aufzunehmen. Ein solches Ur-Vertrauen gibt Momo auch an andere Menschen weiter. Sie gibt den Menschen in ihrer Umgebung damit den Halt und den Mut, den sie brauchen, um ihr verborgenes Selbst zu entdecken und zu entfalten.
Reflexion
Ähnlich einer Lotosblüte, die sich aus dem Schlamm hervorhebt und sich dann zu einer reinen und wunderschönen Pflanze entwickelt, ziehen die Menschen ein neues Selbst-Bewusstsein aus der Tatsache heraus, dass sie sich angenommen, geborgen und in ihrem Wesen bestätigt fühlen. Dazu bedarf es allerdings einiger Zeit und einer ganz besonderen Einstellung zum anderen, die von Achtung, Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Es bedarf einer Einstellung, die unbelastet ist von Vor-Urteilen, offen für das Hier und Jetzt, wie es sich gerade zeigt, einer Einstellung, in der eine menschliche, authentische Begegnung von „Herz zu Herz“ möglich wird. Zu einer solchen Art von Offenheit und Direktheit sind Kinder oft fähig. Auch unser eigenes inneres Kind ist dazu in der Lage.
Übungsvorschlag
Zieh dich an einen stillen Ort, an dem du dich geborgen, wohlfühlst, zurück. Geh in dich und betrachte dich so, als wolltest du dich (neu) kennenlernen. Was kennzeichnet dich? Was macht dich als Persönlichkeit aus? Betrachte dich wertfrei, und sei gut mit dir, so wie du bist. Lass alle An-Spannung fallen und stell dir vor, wie du geborgen als Fötus im Mutterleib liegst, beschützt und unangreifbar. Genieße diesen wundervollen Moment. Versuche jeden Menschen, der dir begegnet, in seiner Besonderheit und Einzigartigkeit wahrzunehmen. Überlege dir, worin diese Einzigartigkeit besteht und versuche, den Menschen so anzunehmen, wie er ist, bedingungslos
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