“EU-Kommissar
Andriukaitis kritisiert heute die Überversorgung in deutschen
Krankenhäusern. Seine Mahnung zu mehr Kostendisziplin im
Gesundheitswesen geht allerdings am Kern des Problems vorbei, denn das
Fallpauschalensystem setzt falsche Anreize. Leistungsausweitungen führen
zu höheren Gewinnen. Einsparungen im Gesundheitswesen, wie sie der
EU-Kommission vorschweben, treffen gerade Geringverdiener in Form von
Leistungskürzungen und höheren Eigenbeteiligungen. Wir brauchen keine
neoliberale Spardoktrin, sondern eine Gesundheitsversorgung, die sich am
tatsächlichen Bedarf der Menschen orientiert“, erklärt Achim Kessler,
Sprecher für Gesundheitsökonomie und Obmann im Ausschuss für Gesundheit
der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag anlässlich der aktuellen Forderung
nach mehr Kostendisziplin der EU-Kommission. Kessler weiter:
„Eine
hohe Lebenserwartung ist nicht nur Ergebnis einer effizienten
Gesundheitsversorgung, sondern hängt auch von der gerechten Verteilung
der Güter und Lebenschancen sowie sozialer Teilhabe innerhalb einer
Gesellschaft ab. Hier ist die Bundesregierung in der Pflicht,
Lebensverhältnisse zu schaffen, die allen Menschen in Deutschland ein
möglichst sorgenfreies- und planbares Leben ermöglichen: Faire
Arbeitsbedingungen und Löhne, bezahlbarer Wohnraum, sichere Renten.
Eine
sozial gerechte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung wird
es nur mit der Abschaffung des Fallpauschalensystems und mit Einführung
einer Solidarischen Gesundheits- und Pflegeversicherung geben, in die
alle Menschen in Deutschland nach ihren Möglichkeiten einzahlen und
bestmögliche Versorgung erhalten.“
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