Berlin, 2. 10. 2018 – Das heute vorgestellte Diesel-Konzept der Bundesregierung kommentiert Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan:
„Ein gutes Jahr nach dem ersten Dieselgipfel hat die Bundesregierung weiterhin keinen Lösung für die Dieselkrise. Nach wie vor versuchen die Hersteller ihren Abgasbetrug in eine Verkaufsbonanza für Neuwagen umzumünzen – eine Strategie, die dem Klima weiter schadet und Ressourcen verschwendet. Die meisten Hersteller weigern sich weiter, ihre zu schmutzigen Autos nachzurüsten. Nicht einmal in Frankfurt, wo das Verwaltungsgericht bereits Fahrverbote angeordnet hat, hat die Bundesregierung Hardwarenachrüstungen durchgesetzt.
Will Verkehrsminister Scheuer drohende Fahrverbote verhindern, wird es nicht reichen, einen kleinen Teil der schmutzigen Autos in ein paar Städten etwas weniger schmutzig zu machen. Das dürften die nächsten Gerichtsurteile zeigen. Betrogene Dieselfahrer müssen ihre Autos auf Kosten der Industrie in Ordnung gebracht bekommen - unabhängig von Wohnort, Marke oder Abgasklasse. Wichtiger noch ist, dass Scheuer den Städten endlich Mittel und Werkzeuge an die Hand gibt, um die überfällige Verkehrswende anzustoßen. Nur wenn immer weniger Stadtbewohner bei ihren täglichen Wegen auf das eigene Auto angewiesen sind, wird der Verkehr in Städten sauber und sicher.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen