„Die
Europäische Zentralbank (EZB) hat mit ihren Anleihekäufen die
Finanzmärkte beruhigt. Die Finanzmärkte haben Risiken keineswegs
realistisch bewertet und sind somit auch nicht klüger als die EZB. Es
ist zudem nicht einsichtig, warum die EZB Banken und Finanzinvestoren
finanzieren darf, aber keine öffentlichen Investitionen. Das Plädoyer
des EuGH Generalanwalts zu Gunsten der EZB ist daher nachvollziehbar“,
kommentiert Fabio De Masi, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion
DIE LINKE, das Plädoyer des Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofs
(EuGH) zum Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB. De Masi weiter:
„Die
Geldpolitik der EZB ist allerdings auch riskant. Durch die staatliche
Kürzungspolitik wird die Geldpolitik überfordert und nicht von der
Bevölkerung gewählte Zentralbanker sitzen am Hebel. Das billige Geld
landet bei unzureichenden Investitionen auf den Finanzmärkten und nicht
in der realen Wirtschaft. Somit drohen neue Finanzblasen.
Die EZB
hat darüber hinaus Lohn- und Rentenkürzungen zur Voraussetzung der
Anleihekäufe gemacht. Dies überschreitet das geldpolitische Mandat und
kastriert die Geldpolitik hinsichtlich des Inflationsziels, da die Löhne
nicht hinreichend vom Fleck kommen. Die direkte Finanzierung
öffentlicher Investitionen durch die EZB wäre im Rahmen der
geldpolitischen Ziele durchaus sinnvoll. Die EZB und die Fiskalpolitik
müssen aber demokratisch kontrolliert werden.“
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