„Die
neue Afrikapolitik, wie sie im Marshallplan mit Afrika und der Compact
with Africa-Initiative zum Ausdruck kommt, ordnet alles dem Ziel unter,
afrikanische Länder zu Investor-freundlichen Regimen umzubauen. Der IWF
schnürt neue Strukturanpassungsprogramme, die Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eröffnet neue Freihandelszonen, und
die Bundesregierung erklärt den ägyptischen Diktator Al-Sisi zum
Reformchampion. Die drängendsten Probleme der afrikanischen Staaten –
wie die enorme Ungleichheit in und zwischen den Ländern, die
grassierende Armut oder autoritäre politische Strukturen – werden mit
solchen Maßnahmen nicht gelöst, sondern eher verstärkt.
Das
bedeutet nicht, dass deutsche Investitionen in Afrika völlig abzulehnen
sind. Sie dürfen jedoch nicht der Ausgangs- und Endpunkt der deutschen
Afrikapolitik sein. Im Zentrum dieser Politik müssen die Förderung der
Demokratie, der Aufbau einer öffentlichen Daseinsvorsorge im
Gesundheits- und Bildungsbereich, sowie die Stärkung heimischer
wirtschaftlicher Akteure und Strukturen stehen. Genau diese Themen
spielen bei dem deutsch-afrikanischen Investitionsgipfel aber keine
Rolle. Dieser mag das Geschäft einiger deutscher Großunternehmen
beflügeln, die Entwicklung Afrikas wird er aber kaum vorantreiben.“
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