„Der
Vorstoß der EU zur Eindämmung des Plastikmülls ist begrüßenswert.
Schaut man aber auf die Details, bleiben erhebliche Zweifel. Das
Plastikmüllproblem lässt sich nicht durch Sanktionen bei Wattestäbchen
und Strohhalmen lösen“, kommentiert Ralph Lenkert, umweltpolitischer
Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Vorschläge der EU-Kommission zum
Kampf gegen Plastikmüll. Lenkert weiter:
„Verantwortlich
für die dramatische Situation in den Weltmeeren ist eine
Verpackungsindustrie und Logistik, für die es seit Jahrzehnten immer
lukrativer wird, sämtliche Konsumgüter in Plastik einzupacken. Mit den
Plänen für eine Plastiksteuer, bei der die Mitgliedsstaaten rund 80 Cent
pro Kilo nicht recyceltem Plastikabfall an die EU zahlen sollen, werden
dann aber Steuerzahler anstatt die verantwortliche Industrie zur
Verantwortung gezogen. Dass Gewinne immer privatisiert und die Schäden
dann vom Steuerzahler getragen werden sollen, ist unerträglich.
Dass
Plastik zu großen Teilen nicht recycelt wird, ist auch eine ökonomische
und technische Frage. Wo Plastik mit Papier oder Metall verarbeitet
wird, scheitern preiswerte Sortierungen. Das Problem lässt sich allein
über Abgaben nicht lösen. Dabei hat die EU schon seit Jahren Instrumente
parat. Über die Ökodesignrichtlinie hätte den Plastikverpackungen schon
längst der Garaus gemacht werden können, über die
Abfallrahmenrichtlinie wäre die Menge des Abfalls reduzierbar.
DIE
LINKE fordert eine Ressourcenabgabe auf die Verwendung von Plastik, die
der Hersteller zu zahlen hat. Wenn Verpackungen aus Plastik gegenüber
möglichen Alternativen zu teuer werden, schwenken die Hersteller von
ganz alleine um.“
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